weiße und braune Glasgebinde für Medikamente auf verschiedenen Euro-Scheinen und Münzen
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Forschungsausgaben
Bund investiert Extra-Milliarden in Corona-Forschung

Die Corona-Krise hat ein Schlaglicht auf die medizinische Forschung gelegt. Bund und private Geldgeber investieren derzeit Milliarden.

20.04.2021

Das Bundesforschungsministerium investiert in den Jahren 2020 und 2021 nach eigenen Angaben fast 1,6 Milliarden Euro in die Forschung zu Covid-19. Davon gehen rund 627 Millionen Euro an die Impfstoff-Hersteller Biontech in Mainz und Curevac in Tübingen. Das Geld für die Corona-Forschung stellt der Bund einem Ministeriumssprecher zufolge zusätzlich zu den laufenden Ausgaben zur Verfügung. Darüber gab der Bund im Jahr 2020 fast 2,9 Milliarden Euro für Gesundheitsforschung und Gesundheitswirtschaft aus, davon 2,6 Milliarden Euro über das BMBF.

Zu den Hauptakteuren der institutionellen Corona-Forschung zählen demnach das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) und das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung (DZIF). Das HZI, in dem zurzeit 33 Gruppen an der Erforschung von Covid-19 arbeiten, erhielt demnach gut 32 Millionen Euro. Im DZIF befassen sich seit Beginn der Pandemie 17 Projekte mit Sars-CoV-2, wofür das DZIF 5,8 Millionen Euro bereitstellte. In zehn weiteren Projekten arbeitet das DZIF seit einigen Jahren an der Forschung zu Coronaviren. Zwischen 2016 und 2025 stehen hierfür knapp 27,5 Millionen Euro zur Verfügung.

Auch der Biotech-Verband Bio Deutschland verzeichnet steigende Zahlen: 2020 warb die Branche einen Rekordwert von drei Milliarden Euro Eigenkapital ein. Der Umsatz wuchs um 36 Prozent auf rund 6,5 Milliarden Euro, die Forschungsausgaben kletterten auf 2,5 Milliarden Euro. Auch hier ging der Großteil – etwa die Hälfte – an Biontech und Curevac. Die Branche hofft auf einen dauerhaften positiven Effekt aus der Corona-Krise, insbesondere bei Finanzierungen der Medizinforschung. Die Branche fordert dafür von der Politik mehr steuerliche Anreize für private Investitionen in Biotech-Unternehmen.

In den vergangenen zehn Jahren hat das Ministerium sein Budget für die Gesundheitsforschung, zu dem auch die Biotechnologie zählt, stetig erhöht. Flossen 2010 noch knapp 1,9 Milliarden Euro in diesen Bereich, waren es 2019 fast 2,5 Milliarden Euro.

aktualisiert am 20.4.2021 um 12:45 Uhr, zuerst veröffentlicht um 9:47 Uhr

dpa/ckr