Schüler schreibt auf einem Tablet
dpa

Umfrage
Bundesländer rufen kaum Mittel aus dem Digitalpakt ab

Der Digitalpakt soll die Digitalisierung der Schulen in Deutschland vorantreiben. Doch die Länder rufen die Bundesmittel nur schleppend ab.

13.03.2020

Von den Bundesmitteln aus dem Digitalpakt zur Digitalisierung der Schulen in Deutschland ist bislang nur ein Bruchteil abgerufen geworden, teilte der Digitalverband Bitkom am Freitag in Berlin mit. Einer Umfrage des Bitkom zufolge haben bislang erst zwölf Bundesländer Förderanträge bewilligt. Hessen, das Saarland, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein hätten noch gar keine Förderanträge bewilligt.

Mit Abstand die größte Summe der bislang bewilligten Fördermittel entfalle auf Hamburg, wo Förderanträge der Schulen von insgesamt 116,1 Millionen Euro bewilligt wurden. Dahinter folgten Sachsen (15,2 Mio Euro), Bayern (9,0 Mio Euro), Baden-Württemberg (3,8 Millionen Euro), Thüringen (3,1 Mio Euro), Berlin (2,1 Mio Euro) und Bremen (1,5 Mio Euro). Die übrigen Bundesländer machten in der Umfrage keine Angaben zum abgerufenen Fördervolumen.

Dem im Mai 2019 in Kraft getretenen Digitalpakt Schule war ein langer Streit zwischen Bund und Ländern vorausgegangen, weil dafür das Grundgesetz geändert werden musste. Bildungsfragen sind normalerweise Ländersache. Mit dem Pakt stellt der Bund bis 2024 fünf Milliarden Euro für die Digitalisierung der Schulen bereit. Hinzu kommt ein Eigenanteil der Bundesländer von 555 Millionen Euro. Die Schulträger können beim jeweiligen Land Fördermittel beantragen. Von den Bundesmitteln verbleiben den einzelnen Schulen rund 120.000 Euro.

dpa/ckr