Professor Joybrato Mukherjee
JLU/Jonas Ratermann

Wissenschaftliche Zusammenarbeit
DAAD-Präsident fordert schnell klare Regeln für Zeit nach Brexit

Professor Joybrato Mukherjee drängt auf Tempo in den Post-Brexit-Verhandlungen. Der Austausch müsse bleiben, sonst leide die Wettbewerbsstärke.

29.01.2020

Der Präsident des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) hat zu einer baldigen Verhandlung über die künftige wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Großbritannien und der EU aufgerufen. "Für den Erhalt des internationalen Austausches mit Großbritannien in Forschung, Lehre und Studium brauchen wir schnell klare Regeln und Perspektiven", forderte Professor Joybrato Mukherjee laut einer Mitteilung des DAAD. Der Brexit stelle eine Bedrohung für die Leistungsfähigkeit der europäischen Wissenschaftssysteme dar.

Den Austritt Großbritanniens aus der EU bezeichnete er als einen "Schlag gegen die Zusammenführung der intellektuellen Kapazitäten Europas". Dieser müsse möglichst gut abgefedert werden. "Die Europäische Union wird als herausragender Forschungsstandort nur wettbewerbsfähig bleiben, wenn sie die Kräfte bündelt, die in Europa auf eine Reihe von Ländern verteilt sind", sagte Mukherjee.

Während der Übergangsphase bis Ende 2020 ändere sich für Studierende und Forschende in der EU zwar kaum etwas, doch müsse man die Zeit dringend nutzen, um Regelungen für die Zeit danach zu treffen. Dabei adressierte er die Bundesregierung, die Europäische Kommission und die britische Regierung.

Der wissenschaftliche Austausch zwischen Deutschland und Großbritannien ist eng. Unter Studierenden ist Großbritannien hinter Österreich und den Niederlanden eines der attraktivsten Gastländer für deutsche Studierende. Im Ranking der DAAD-Förderung nach EU-Ländern liegt Großbritannien auf dem zweiten Rang.

kas