Aula eines Gebäudes der Zurich University of the Arts mit bunten Tischen
mauritius images / Keystone / Christian Beutler

OECD-Bericht
Deutlich mehr Hochschul-Abschlüsse in Industrieländern

In OECD-Ländern hat inzwischen die Hälfte der jungen Leute einen Hochschulabschluss. Deutschland liegt dabei deutlich unter dem Länderschnitt.

03.10.2022

In den Industrieländern hat im Durchschnitt inzwischen fast jeder zweite junge Erwachsene einen Hochschulabschluss. In den OECD-Ländern stieg der Anteil der Hochschulabsolventen unter den 25- bis 34-Jährigen von 27 Prozent im Jahr 2000 auf 48 Prozent in 2021. Das teilte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Montag in Paris mit. Am höchsten ist der Anteil unter den 38 OECD-Mitgliedsländern demnach in Südkorea (69,3 Prozent) und Kanada (66,4 Prozent). Deutschland liegt mit einem Anteil von 36 Prozent deutlich unter dem Durchschnitt der Industrieländer, im Jahr 2000 waren es noch 22 Prozent.

Im OECD-Schnitt liegt der Frauenanteil unter den Hochschulabsolventen inzwischen bei 57 Prozent. Der Bericht zählt dabei Bachelor-, Master- und Promotionsabschlüsse sowie einen Meister im Handwerk. Grund dafür seien auch höhere Abbrecherquoten unter jungen Männern, vor allem im Bachelorstudium.

Laut Bericht gaben die OECD-Länder 2019 im Schnitt jährlich rund 17.600 US-Dollar pro Studierendem aus. Mit rund 19.600 US-Dollar liegt Deutschland bei den Ausgaben für Hochschulbildung über dem Durchschnitt. Spitzenreiter war Luxemburg mit rund 52.000 US-Dollar pro Studierendem, das Schlusslicht bildete Griechenland mit rund 4.200 US-Dollar.

Mit einem Hochschulabschluss haben junge Menschen nach den OECD-Daten bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Ihre Arbeitslosenquote lag 2021 im Schnitt bei vier Prozent, verglichen mit sechs Prozent bei Menschen mit Abitur und elf Prozent bei jungen Leute mit einem niedrigeren Schulabschluss. Beim Gehalt liegen Hochschulabsolventen nach den OECD-Daten im Schnitt etwa 50 Prozent über Beschäftigten, die lediglich das Abitur haben, und doppelt so hoch wie Berufstätige mit einem niedrigeren Schulabschluss. Die OECD riet zu einer besseren Verzahnung von beruflicher Bildung und Hochschulen, um Absolventen der beruflichen Bildung zusätzliche Qualifikationen zu ermöglichen.

aktualisiert am 04.10.2022, zuerst veröffentlicht am 03.10.2022

dpa/ckr