Zwei Mitarbeiter arbeiten an einer Maschine in einer pharmazeutischen Fabrik
mauritius images / Cultura / Monty Rakusen

EU-Haushalt
Deutsche Wissenschaft drängt auf Anpassungen bei EU-Haushalt

HRK, DFG und DAAD üben Kritik am EU-Haushalt. Bildung und Forschung kämen zu kurz. Die Organisationen setzen auf das EU-Parlament.

24.07.2020

Deutsche Wissenschaftsvertreter haben sich für eine bessere Forschungsförderung in der EU ausgesprochen. "Wir begrüßen, dass die europäischen Regierungschefs eine Einigung erzielt haben und die EU eine gemeinsame Antwort auf die Corona-Krise geben kann. Das einzigartige Paket aus Wiederaufbauplan und mehrjährigem Finanzrahmen ist jedoch noch zu wenig auf die Zukunft ausgerichtet", teilte der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, Professor Peter-André Alt, in einer gemeinsamen Stellungnahme mit der Präsidentin der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Präsidenten des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) mit. Zuvor hatte bereits die European University Association (EUA), die Vertretung europäischer Universitäten, Kritik geübt.

Die deutschen Organisationen fordern einen stärkeren Akzent auf Bildung und Forschung, "die Grundlagen für Innovation und eine erfolgreiche Krisenbewältigung", wie sie schreiben. Die Bundesregierung sei während der laufenden deutschen Ratspräsidentschaft gefragt, sich für eine Erhöhung der Förderung, insbesondere bei "Horizon Europe", starkzumachen.

Bildung in Europa: Künftige Generationen fördern

"Nur auf Basis eines breit angelegten Wissensspeichers können passgenaue Antworten auf die aktuell brennenden Fragen der EU erarbeitet werden", betonte DFG-Präsidentin Professorin Katja Becker. Der DAAD-Präsident, Professor Joybrato Mukherjee, verwies dabei insbesondere auf das Potenzial des wissenschaftlichen Nachwuchses. "Wir brauchen gut ausgebildete, mehrsprachige und interkulturell erfahrene junge Menschen für die Zukunfts- und die Innovationsfähigkeit Europas. Deshalb ist es enttäuschend und nicht angemessen, dass das beschlossene Budget für Erasmus+ und Horizon Europe hinter den notwendigen und auch schon veranschlagten Aufwüchsen zurückbleibt."

Die EU-Staaten hatten sich am Dienstagmorgen auf einen EU-Haushalt geeinigt. 80,9 Milliarden Euro setzten sie für "Horizon Europe" an. In einem ersten Entwurf der Kommission war noch von 94,4 Milliarden Euro die Rede gewesen. Auch bei Erasmus+ soll es Abstriche zu den ursprünglichen Plänen geben. Rund 21 Milliarden Euro sind nach aktuellem Stand angesetzt, ursprünglich waren es 26 Milliarden Euro.

kas