EU
Deutschland investiert unterdurchschnittlich in Bildung
2023 haben die Länder der Europäischen Union insgesamt 806 Milliarden Euro in die Bildung investiert. Das geht aus dem aktuellen Bericht "Investing in education 2025" der Europäischen Kommission hervor. Durchschnittlich machten die Bildungsausgaben demnach 9,6 Prozent der gesamten öffentlichen Ausgaben oder 4,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) aus – in Deutschland lagen sie mit 9,2 Prozent beziehungsweise 4,5 Prozent allerdings darunter.
Exekutiv-Vizepräsidentin Roxana Mînzatu spricht angesichts des Berichts von einem Aufwärtstrend, der zeige, "dass Bildung in der gesamten EU wieder eine Triebkraft für Wettbewerbsfähigkeit und wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit ist". Um diesen Trend zu verstärken, sehe der im vergangenen Monat vorgeschlagene mehrjährige Finanzrahmen eine Mittelaufstockung vor.
Investitionen noch nicht auf Vor-Corona-Niveau
Laut Bericht gibt es erste Anzeichen für eine Erholung der Bildungsausgaben in den EU-Ländern seit der COVID-19-Pandemie. Die Investitionen lägen allerdings nach wie vor nicht auf Vor-Corona-Niveau. Ein Grund hierfür sei der verschärfte Wettbewerb um öffentliche Mittel. Der im Frühjahr 2024 in Kraft getretene EU-Rahmen für die wirtschaftspolitische Steuerung räume den Ländern nun mehr Flexibilität ein, um die grundlegenden strukturellen Probleme, etwa in den Bereichen Bildungsinfrastruktur und Digitalisierung, anzugehen.
Investitionen in Bildung lohnten sich: Nach jüngsten Schätzungen könne ein ausreichendes Niveau an Grundkenntnissen in größeren Teilen der Bevölkerung die BIP-Prognosen für die EU-Länder bis 2030 um bis zu zehn Prozent verbessern. Auch auf den individuellen Verdienst wirke sich das höhere Bildungsniveau positiv aus. So erhöhe ein einziges zusätzliches Bildungsjahr das Einkommen um sieben Prozent.
hes