Eine Illustration von Menschen die einen Stapel von Geldmünzen in einer Schubkarre umherfahren
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Forschungsausgaben
Deutschland steigert Ausgaben für Forschung

Deutschland hat seine Ausgaben für Forschung und Entwicklung weiter erhöht. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt wurde ein EU-Ziel übertroffen.

27.02.2020

Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes wurden 2018 in Deutschland 104,8 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung ausgegeben. Das entspricht einem Anteil am Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 3,13 Prozent. Der größte Teil der Forschungsausgaben entfiel mit 68,8 Prozent auf den Wirtschaftssektor. Die Hochschulen hatten einen Anteil von 17,7 Prozent, die außeruniversitären Forschungseinrichtungen 13,5 Prozent.

Bis 2025 will die Bundesregierung 3,5 Prozent des BIP für Forschung und Entwicklung aufwenden. Diesem Ziel ist Deutschland 2018 mit einer Steigerung der Ausgaben um 5,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr nähergekommen. 2017 betrugen die Ausgaben noch 3,07 Prozent des BIP. Die Wachstumsstrategie für die Europäische Union "Europa 2020" strebt einen Anteil von mindestens drei Prozent am BIP für Forschung und Entwicklung an. Dieses Ziel hat Deutschland nach derzeitigem Rechenstand übertroffen.

Die Hochschulen haben den Daten zufolge rund 18,6 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung ausgegeben. Das sind 7,4 Prozent mehr als 2017. Damit haben Hochschulen 2,5 Prozent mehr Vollzeitstellen geschaffen als im Vorjahr. Die außeruniversitären Forschungseinrichtungen haben laut Mitteilung mit rund 14,2 Milliarden Euro 5,1 Prozent mehr als im Vorjahr für Forschung und Entwicklung ausgegeben. Gleichzeitig verzeichneten diese Einrichtungen einen Personalzuwachs um 3,3 Prozent.

Außeruniversitäre Einrichtungen geben am meisten für Naturwissenschaften an

Der größte Teil (43,2 Prozent) der Ausgaben für außeruniversitäre Forschung entfiel auf die Naturwissenschaften, mehr als ein Viertel (28,3 Prozent) auf die Ingenieurwissenschaften. 10,2 Prozent flossen in die Humanmedizin, 7,0 Prozent in die Geisteswissenschaften, 6,5 Prozent in die Sozialwissenschaften und 4,7 Prozent in die agrarwissenschaftliche Forschung.

Knapp drei Viertel (74,2 Prozent) der gesamten außeruniversitären Forschungsausgaben entfielen 2018 mit 10,5 Milliarden Euro auf die gemeinsam von Bund und Ländern geförderten privaten Einrichtungen. Davon gaben die Helmholtz-Zentren 4,4 Milliarden Euro, die Institute der Fraunhofer-Gesellschaft 2,6 Milliarden Euro, die Institute der Max-Planck-Gesellschaft 2,0 Milliarden Euro und die Einrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft 1,6 Milliarden Euro aus.

Die Forschungseinrichtungen von Bund, Ländern und Gemeinden hatten 2018 mit 1,4 Milliarden Euro einen Anteil von 10,2 Prozent an den gesamten außeruniversitären Forschungsausgaben. Sonstige öffentlich geförderte Forschungseinrichtungen einschließlich der wissenschaftlichen Bibliotheken und Museen, gaben zusammen 2,2 Milliarden Euro (15,6 Prozent) für Forschung und Entwicklung aus.

ckr