Mehrkanalpipette und Mikrotiterplatte im Labor, viele Proben mit roter Flüssigkeit
mauritius images / Tilialucida / Alamy

Deutsche Forschungsgemeinschaft
DFG fördert mehr Projekte als im Vorjahr

Zum Abschluss ihrer Jahresversammlung hat die DFG Zahlen zu ihrem Fördervolumen und einen Kodex für gute wissenschaftliche Praxis veröffentlicht.

04.07.2019

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat im vergangenen Jahr 33.160 Projekte gefördert, für die gut 3,4 Milliarden Euro bewilligt wurden. Dies waren noch einmal rund 700 Projekte beziehungsweise 250 Millionen Euro mehr als ein Jahr zuvor. Rund 8.000 Projekte wurden 2018 neu bewilligt. Die bewilligten Mittel kamen zu 69,3 Prozent vom Bund und 29,7 Prozent von den Ländern. Das berichtet die DFG zum Abschluss ihrer Jahrestagung, auf der auch Professorin Katja Becker zur neuen DFG-Präsidentin gewählt wurde.

Demnach war auch 2018 mehr als die Hälfte aller geförderten Projekte (17.100) in der Einzelförderung angesiedelt; für sie wurden insgesamt rund 1,2 Milliarden Euro Fördermittel bewilligt – rund 85 Millionen Euro mehr als 2017. In den Graduiertenkollegs, Sonderforschungsbereichen und anderen Koordinierten Programmen wurden laut Mitteilung 847 Verbünde mit gut 13.800 Teilprojekten und einer Gesamtbewilligungssumme von rund 1,4 Milliarden Euro gefördert.

In die 99 im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder geförderten Einrichtungen flossen der DFG zufolge rund 566 Millionen Euro. Erstmals bewilligt worden seien 2018 Mittel für die Exzellenzstrategie, das Nachfolgeprogramm der Exzellenzinitiative. Für die Ende September 2018 beschlossene Förderung von 57 Exzellenzclustern und die damit verbundenen Universitätspauschalen seien insgesamt 2,9 Milliarden Euro bewilligt worden. Diese Summe beziehe sich allerdings auf die gesamte Laufzeit der beschlossenen Förderung über sieben Jahre.

Auch 2018 erhielten laut DFG die Lebenswissenschaften mit rund 1,2 Milliarden Euro die meisten Fördermittel (34,2 Prozent der Gesamtbewilligungssumme), gefolgt von den Naturwissenschaften mit rund 760 Millionen Euro (22,3 Prozent), den Ingenieurwissenschaften mit rund 664 Millionen Euro (19,5 Prozent) und den Geistes- und Sozialwissenschaften mit rund 530 Millionen Euro (15,6 Prozent).

Kodex zu wissenschaftlichem Fehlverhalten verabschiedet

Auf ihrer Jahresversammlung überarbeitete die DFG zudem grundlegend ihre Empfehlungen zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis und der Verfahrensordnung zum Umgang mit wissenschaftlichem Fehlverhalten. Die DFG-Gremien beschlossen hierzu in Rostock den neuen Kodex "Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis". In 19 Leitlinien, die nach Ansicht der DFG "deutlich über die bisherigen Empfehlungen hinausgehen", formuliere der Kodex die Standards für wissenschaftliches Arbeiten.

"Damit wollen wir eine Kultur der wissenschaftlichen Integrität weiter verankern, die weniger von den Verstößen gegen die gute wissenschaftliche Praxis her gedacht wird als vom Berufsethos der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler", sagte DFG-Präsident Professor Peter Strohschneider.

Der neue Kodex sei modular aufgebaut und soll auf einer dritten Ebene im Internet Fallbeispiele, FAQs und fachspezifische Ausführungen zu einem aktuellen Referenzwerk versammeln. Alle Hochschulen und Forschungseinrichtungen müssten die 19 Leitlinien nun rechtsverbindlich umsetzen, um auch weiterhin Fördermittel durch die DFG zu erhalten.

gri