Portraitfoto von Dorothea Wagner
KIT

Wissenschaftsrat
Dorothea Wagner ist neue Vorsitzende des Wissenschaftsrats

Eine Informatikerin ist ab Februar neue Vorsitzende des Wissenschaftsrats. Sie übernimmt die Nachfolge der Agrarökonomin Martina Brockmeier.

28.01.2020

Die Informatikerin Professorin Dorothea Wagner übernimmt zum 1. Februar den Vorsitz des Wissenschaftsrats. Die 62-Jährige folgt auf die Hohenheimer Agrarökönomin Professorin Martina Brockmeier, die turnusmäßig nach sechs Jahren aus dem Wissenschaftsrat ausscheidet, wie der Wissenschaftsrat mitteilte. Wagner ist nach Brockmeier und der Ingenieurwissenschaftlerin Dagmar Schipanski demnach die dritte Frau in diesem Amt. Vorab berichtete der "Tagesspiegel" über die Wahl in dieser Woche, bei der Wagner die einzige Kandidatin war.

Nachdem ihre Vorgängerin vor allem die Weichen bei Hochschulpakt und der Exzellenzinitiative gestellt habe, werde sie den Fokus auf das übergeordnete Ziel der Digitalisierung in der Wissenschaft legen, sagte Wagner im Interview mit "Campus & Karriere". Bereits in Kürze werde der Wissenschaftsrat ein Papier zum Wandel durch datenintensive Forschung veröffentlichen. Empfehlungen zu Themen wie Open Access sowie der Digitalisierung in der Lehre würden folgen.

Auch wolle sich Wagner weiterhin für Frauen in der Wissenschaft starkmachen. Sie ist Mentorin für Nachwuchswissenschaftlerinnen und war unter anderem einige Jahre Vorsitzende des Beirats "Frauen in der Wissenschaft" der Robert Bosch Stiftung. In der Informatik sei sie oft die einzige Frau in Gremien oder in einer bestimmten Position, wie sie im Interview berichtete. Abgeschaut habe sich die neue Vorsitzende eines der wichtigsten wissenschaftlichen Beratungsgremiem in Deutschland dabei von ihren Kollegen, auch eine mögliche Niederlage sportlich nehmen.

Wagner ist Professorin am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und gehört dem Wissenschaftsrat seit 2015 an. Sie war dort seit Februar 2019 stellvertretende Vorsitzende der wissenschaftlichen Kommission. Im vergangenen Jahr war Wagner bereits Präsidentschaftsanwärterin bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), deren Vorsitz jedoch die Biochemikerin Professorin Katja Becker erhielt. 2019 wurde Wagner mit der renommierten Konrad-Zuse-Medaille ausgezeichnet.

aktualisiert am 03.02.2020, zuerst veröffentlicht am 28.01.2020

ckr/kas