DEAL-Verhandlungen
Elsevier sperrt Zugang zu Zeitschriften

Der Streit zwischen der Allianz der Wissenschaftsorganisationen und dem Elsevier-Verlag eskaliert weiter. Was will der Verlag erreichen?

19.07.2018

Der Elsevier-Verlag hat als Antwort auf die Unterbrechung der Verhandlungen mit der Allianz der Wissenschaftsorganisationen im Rahmen des DEAL-Projekts den Zugang zu aktuellen E-Journals gesperrt. Damit will der Verlag den Druck auf die Wissenschaft erhöhen.

Betroffen sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an den rund 200 Bibliotheken und Instituten, die ihre Verträge mit Elsevier Ende 2016 und 2017 gekündigt haben. Der Verlag betonte, jedem Kunden stehe die Möglichkeit einer temporären Verlängerung bis zum Inkrafttreten einer zukünftigen Nationallizenz offen. In den Einzelverhandlungen soll der individuelle Bedarf im Fokus stehen.

Die Wissenschaftsinstitutionen der DEAL-Allianz organisieren  nach Informationen der FAZ für die betroffenen Bibliotheken, die nicht mehr beliefert beziehungsweise freigeschaltet werden, ein Notversorgungssystem über Fernleihe, Dokumentenlieferdienste und Pay-Per-View-Zugriff. Auch der Archiv-Zugriff bleibe erhalten. Die Allianz der Wissenschaftsorganisationen will in den derzeit laufenden Verhandlungen mit den drei größten wissenschaftlichen Verlagen zu einem zukunftsfähigen Modell des Publizierens und Lesens wissenschaftlicher Literatur kommen. Ziel sei zum einen ein Ende der für die Bibliotheken "ruinösen Preisentwicklung" bei den wissenschaftlichen Zeitschriften. Zum anderen wolle man Open Access fördern, also im Kern die Ergebnisse öffentlich finanzierter Forschung frei zugänglich machen. Die Verlage können nach Ansicht der Allianz dabei eine wesentliche Rolle spielen.

gri