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Wissenschaftsrat
Ergebnisse der Sommer-Sitzungen vorgestellt

Der WR beschäftigte sich unter anderem mit der Universitätsmedizin. Stiftung Preußischer Kulturbesitz und Umweltbundesamt unter der Lupe.

09.07.2024

Der Wissenschaftsrat (WR) widmete sich in seinen Sommer-Sitzungen vom 3. bis 5. Juli unter anderem der Universitätsmedizin (Leitungsmodelle sowie Evaluation hochschulmedizinischer Einrichtungen), der Reform der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und der Evaluation des Umweltbundesamts.

Universitätsmedizin

Die WR-Geschäftsstelle legte den aktualisierten Bericht "Leitungsmodelle der Universitätsmedizin im Ländervergleich" vor. Der Bericht betrachtet die beiden Organisationsmodelle (Kooperations- und Integrationsmodell) vor dem Hintergrund der Änderungen in den Landeshochschulgesetzen seit 2007. Im Kooperationsmodell ist laut Bericht die Trennung der Aufgaben in Krankenversorgung, Forschung und Lehre vorgesehen, die im Integrationsmodell in einer Rechtsform zusammengefasst werden. Derzeit werde die Universitätsmedizin überwiegend im Kooperationsmodell organisiert, seit 2007 seien drei Standorte (Greifswald, Rostock und Mainz) in zwei Bundesländern (Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz) zum Integrationsmodell gewechselt.

Außerdem stellte der WR seinen aktualisierten "Leitfaden der Begutachtung hochschulmedizinischer Einrichtungen" vor, der zuletzt 2018 überarbeitet worden war. Entsprechend der allgemeinen Empfehlungen des WR für die Evaluation wissenschaftlicher Einrichtungen ist ein zweistufiges Verfahren vorgesehen, das zwischen fachlicher Begutachtung und wissenschaftspolitischer Stellungnahme unterscheidet. Die gestiegene Bedeutung der Bereiche Translation/Transfer und Digitalisierung/digitale Infrastruktur schlage sich nun in einer detaillierteren Aufschlüsselung nieder. Auch das Thema Nachhaltigkeit solle zukünftig regelhaft Berücksichtigung finden.

Stiftung Preußischer Kulturbesitz

Bereits 2020 hatte der WR Strukturempfehlungen zur Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) verabschiedet, zu deren Umsetzung er nun Stellung bezog. Der WR hatte insbesondere empfohlen, die Dachstruktur der SPK aufzulösen, die fünf Einrichtungen umfasst: die Staatlichen Museen zu Berlin, die Staatsbibliothek zu Berlin, das Geheime Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, das Ibero-Amerikanische Institut und das Staatliche Institut für Musikforschung. Von einer "organisatorischen Verselbständigung" der Einrichtungen habe die SPK allerdings abgesehen und sich stattdessen um eine Reformierung innerhalb des Stiftungsverbunds bemüht. 

Der WR würdigte jedoch die unternommenen Reformschritte und hob erneut den Wert der einzelnen Einrichtungen hervor. "Diese und ihre unterschiedlichen Profile müssen gestärkt werden", erklärte Wolfgang Wick, Vorsitzender des Wissenschaftsrates. Die "strategischen Handlungsspielräume" der Einrichtungen sollten nach Meinung des WR aber "auch finanziell unterlegt sein". Die WR-Arbeitsgruppe "Stiftung Preußischer Kulturbesitz" unter der Leitung von Professorin Marina Münkler habe sich bereit erklärt, den Reformprozess weiter zu unterstützen, berichtete "Research.Table".

Umweltbundesamt

Ein erfreuliches Ergebnis erbrachte die Evaluation des Umweltbundesamtes (UBA), das zuletzt 2015 evaluiert worden war. Die Forschungsleistungen des UBA würden national und international beachtet sowie Drittmittel größeren Umfangs eingeworben werden. Allerdings riet der WR dem UBA zu mehr Sichtbarkeit: So sei etwa eine Publikationsstrategie zu empfehlen, es bestünden ungenutzte Möglichkeiten für mehr Veröffentlichungen in hochrangigen Journalen.

"Das UBA leistet sehr gute wissenschaftsbasierte Politikberatung. Sein Ansehen und damit die Überzeugungskraft seiner Expertisen kann es aber noch steigern, wenn es sein Profil als Forschungseinrichtung schärft und seine Arbeiten international sichtbarer werden. Das Potenzial dafür ist sehr groß", so Wick.

hes