Ärztin mit einer Spritze und einer Glasflasche mit der Aufschrift Corona-Impfstoff
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Coronavirus
Erste Länder starten flächendeckende Impfungen

In Großbritannien und Russland sind großangelegte Corona-Impfkampagnen gestartet. Die Zulassung in der EU wird in den nächsten Wochen erwartet.

08.12.2020

Als erster europäischer Staat hat Großbritannien am Dienstag mit flächendeckenden Impfungen gegen das Coronavirus begonnen. Zuerst sollen über 80-Jährige, Mitarbeiter und Bewohner in Pflegeheimen sowie besonders gefährdetes medizinisches Personal geimpft werden. Insgesamt sind das etwa sechs Millionen Menschen. Bis zum Jahresende sollen Impfungen für zwei Millionen Menschen bereitstehen. Für die meisten Menschen werde es jedoch noch weit bis ins neue Jahr dauern, bis sie geimpft werden könnten, hieß es vom nationalen Gesundheitsdienst NHS. 50 Kliniken sollen landesweit als Impfzentren dienen.

Verteilt wird in Großbritannien der mRNA-Impfstoff des Mainzer Herstellers Biontech und seines US-Partners Pfizer, dessen Zulassung in der EU vergangene Woche bei der EMA beantragt worden war. In Deutschland soll dieser Wirkstoff voraussichtlich bis Ende Dezember zugelassen sein. Geimpft werden sollen auch in Deutschland nach einer Empfehlung der Ständigen Impfkommission vom Montag zunächst Personen in Pflegeheimen, über 80-Jährige und medizinisches Personal in Notaufnahmen. Scheitern könnte eine schnelle Impfung dieser Personengruppen an der Auslieferung. Pfizer meldete zuletzt Probleme beim Ausbau der Lieferkette. Hergestellt sei das Präparat schnell.

Auch Russland hatte am Wochenende in seiner Hauptstadt Moskau mit großangelegten Impfungen gegen das Coronavirus begonnen. In 70 Kliniken wurde der von russischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern entwickelte Impfstoff "Sputnik V" verabreicht. Zuerst wurden Mitarbeiter des Bildungs- und des Gesundheitswesens sowie sozialer Dienste unter 60 Jahren geimpft. In Moskau hatten sich Tausende dafür einen Termin geben lassen. Noch im Dezember sollen rund zwei Millionen Impfdosen verabreicht werden. Allerdings hat Russland Probleme, das Vakzin in großen Mengen zu produzieren. Auch in China wird bereits geimpft. Dabei werden zunächst jeweils Impfstoffe heimischer Hersteller verwendet.

ckr/dpa