Eine Box mit Glasfläschchen des Covid-19-Impfstoffs von Biontech/Pfizer in einem Kühlschrank
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Angepasste Corona-Impfstoffe
EU lässt weiteres Omikron-Vakzin zu

Die EU hat das Impfarsenal gegen Covid-19 um einen neuen Impfstoff erweitert. Dieser wirkt auch gegen die vorherrschenden Omikron-Varianten.

13.09.2022

Anfang September hat die Europäische Kommission zwei Corona-Impfstoffe zugelassen, die an die Omikron-Variante BA.1 angepasst sind. Nun hat die Kommission ein weiteres Vakzin zugelassen, das auch an die derzeit weltweit vorherrschenden Omikron-Varianten BA.4 und BA.5 angepasst ist, teilte Kommissions-Präsidentin Ursula von der Leyen am Montag auf Twitter mit. Zuvor hatte am Montag die zuständige Arzneimittelaufsichtsbehörde EMA die Zulassung empfohlen.

Die drei neuen Impfstoffe stammen von den Herstellern Biontech/Pfizer und Moderna und sind sogenannte bivalente Vakzine. Das heißt, dass sie sowohl gegen die neuen Varianten als auch gegen den ursprünglichen Stamm des Coronavirus Sars-CoV-2 wirken. Alle drei Impfstoffe basieren auf der mRNA-Technologie.

Die EMA hat den neuen Wirkstoff von Biontech/Pfizer als sehr wirksam und ebenso sicher wie den ersten Corona-Impfstoff des Herstellers (Comirnaty) bewertet. Die Zulassung gilt für Menschen ab 12 Jahren, die bereits mindestens einmal gegen Corona geimpft sind. Die Bewertung der EMA basiert auf wissenschaftlichen Studien zu dem BA.1-Impfstoff. Zu dem BA.4/BA.5-Impfstoff gibt es noch keine abgeschlossenen klinischen Studien. Er hat laut EMA jedoch nahezu dieselbe Zusammensetzung wie das BA.1-Vakzin.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt eine zweite Auffrischungsimpfung derzeit für Menschen ab 60 Jahren sowie für Vorerkrankte mit einem erhöhten Risiko für schwere Covid-19-Verläufe. Zu den neuen bivalenten Impfstoffen hat sich die Stiko noch nicht geäußert.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach rechnet mit einem zügigen Impfstart mit dem neuen Präparat. "Wir werden wahrscheinlich in der nächsten Woche bereits den Impfstoff zur Verfügung stellen", sagte der SPD-Politiker am Dienstag. Zur genauen Zahl der Dosen könne er erst in ein paar Tagen etwas sagen.

aktualisiert am 13.09.2022 um 15.09 Uhr, zuerst veröffentlicht um 11.44 Uhr

ckr/dpa