Rednerpult im Europäischen Parlament
picture alliance/Ulrich Baumgarten

Europäischer Hochschulraum
EU legt Strategie für Unis vor

Die EU-Kommission will den Europäischen Hochschulraum stärken. Statt auf einzelne Spitzenunis setzt sie dabei vor allem auf Zusammenarbeit.

21.01.2022

Der Europäische Hochschulraum soll weiter ausgebaut und gestärkt werden, insbesondere durch mehr Kooperationen. Das verdeutlichen drei Dokumente, die die EU-Kommission am Dienstag veröffentlicht hat: die neue "Europäische Strategie für Hochschulen", das "Staff Working Document" und die Ratsempfehlung "Brücken bauen für eine effektive europäische Hochschulzusammenarbeit".

Darin formuliert die EU ihre Visionen, fasst den Status quo zusammen und nennt Maßnahmen, die die Mitgliedstaaten und die Europäische Kommission durchführen sollten, um die Hochschulbildung, die Forschung und die transnationale Zusammenarbeit in Europa zu unterstützen. Zuerst hatte "University World News" über die Pläne berichtete.

Demnach sollen beispielsweise die 41 bestehenden sogenannten Europäischen Hochschulen, die seit 2018 ins Leben gerufen wurden und an deren Netzwerk bereits rund 280 Hochschulen in Europa beteiligt sind, bis Mitte 2024 auf insgesamt 60 Europäische Hochschulen mit über 500 Partnerhochschulen ausgeweitet werden. So sollen sie auch das Erasmus-Austauschprogramm noch besser ergänzen.

In der Lehre sollen den Plänen zufolge bürokratische und gesetzliche Hürden für internationale Studiengänge entfernt werden. Studierende, die an mehreren europäischen Hochschulen studiert haben, sollen einen "Europäischer Abschluss" erlangen können. Zudem sollen alle Studierende einen EU-weit einheitlich anerkannten Studierendenausweis erhalten.

Laut den Berichten umfasst der Europäische Hochschul- und Forschungsraum insgesamt rund 5.000 Hochschulen, 17,5 Millionen Studierende und 1,17 Millionen Forschende in 49 Ländern.

Die Hochschulzusammenschlüsse der European University Association (EUA) und der League of European Research Universities (LERU) begrüßten die Pläne am Mittwoch beziehungsweise Donnerstag, warnten aber davor, dass deren Umsetzung auf europäischer und nationaler Ebene eine Herausforderung werde.

aktualisiert am 24.01.2022, zuerst veröffentlicht am 21.01.2022

ckr