Mariya Gabriel, European Commissioner for Digital Economy and Society, und Bundesforschungsministerin Anja Karliczek
European Union

Europäisches Forschungsprogramm
EU-Minister einig über "Horizon Europe"

Die Verteilung der Mittel aus dem EU-Forschungsprogamm "Horizon Europe" steht fest. Besonders der Nachwuchs soll gefördert werden.

30.09.2020

Beim milliardenschweren EU-Forschungsprogramm "Horizon Europe" haben sich die zuständigen Minister am Dienstag abschließend auf eine gemeinsame Position geeinigt. Insbesondere habe man sich auf die Verteilung der rund 80 Milliarden Euro verständigt, sagte Bundeswissenschaftsministerin Anja Karliczek (CDU) nach einem Treffen in Brüssel. Nun müssen die EU-Staaten noch mit dem Europaparlament verhandeln, das deutlich mehr Geld für das Forschungsprogramm fordert.

"Horizon Europe" folgt zum Jahreswechsel auf "Horizont 2020" und soll nach einem Vorschlag der EU-Kommission den Wissenschafts- und Technologiesektor in der EU für die Jahre 2021 bis 2027 stärken und bis zu 100.000 Arbeitsplätze schaffen. Dabei gibt es drei Schwerpunkte: Wissenschaftsexzellenz, globale Herausforderungen und industrielle Wettbewerbsfähigkeit Europas sowie Innovation in Europa.

Ursprünglich waren im Frühjahr dafür noch 94,4 Milliarden Euro angesetzt. Nach einer Festlegung der EU-Staats- und Regierungschefs sind jedoch nur noch 80,9 Milliarden Euro vorgesehen – 75,9 Milliarden aus dem mehrjährigen EU-Budget und 5 Milliarden Euro aus dem Corona-Ausbauinstrument. Das Geld soll nach dem getroffenen Kompromiss der Minister weitestgehend proportional aufgeteilt beziehungsweise gekürzt werden, sagte Karliczek. Mit einer Ausnahme: 200 Millionen Euro wurden gesondert dem Marie-Skłodowska-Curie-Programm zugesprochen, einem Teilprogramm, mit dem rund 1.700 Nachwuchsforschern Auslandsaufenthalte ermöglicht werden sollen. Im Gegenzug wurde beim Budget des Europäischen Innovationsrats gekürzt.

dpa/ckr