Zahlreiche europäische Flaggen sind von unten vor einem blauen Himmel zu sehen.
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Wettbewerbsfähigkeit
EUA will Partnerschaft zwischen Forschenden und Politik

Ein EUA-Positionspapier fordert einen dauerhaften Dialog zwischen Forschung und Politik. Dieser könne Europa wettbewerbsfähiger machen.

26.03.2025

Als Eckpfeiler der europäischen Forschung und Innovation sowie als Bildungsstätte spielen Universitäten eine zentrale Rolle für den Erfolg des sogenannten Wettbewerbsfähigkeits-Kompasses der europäischen Kommission. Daher muss Raum für Dialog und gemeinsame Gestaltung geschaffen werden, fordert die Europäische Universitätsvereinigung (EUA) in ihrem am Mittwoch veröffentlichten Positionspapier

Josep M. Garrell, Präsident der EUA, begrüßte die Veröffentlichung und erklärte: "Die Wettbewerbsfähigkeit Europas steht angesichts der neuen globalen geopolitischen Lage auf dem Spiel. Nach der klaren Analyse von Mario Draghi, Enrico Letta und anderen ist jetzt der Moment für mutige gemeinsame Maßnahmen und Investitionen." 

Um den Beitrag der Universitäten zur Wettbewerbsfähigkeit Europas zu maximieren, benötigten Forschung, Innovation und Bildung optimale Rahmenbedingungen. Alle Reformen müssten einen kontinuierlichen Austausch zwischen Wissenschaft und Politik sicherstellen. Besonders relevant sei, dass Europa Wettbewerbsfähigkeit in einem umfassenden Sinne definiere – mit dem Ziel ökologischer Nachhaltigkeit sowie inklusiver, sicherer und gerechter Gesellschaften.

Schwerpunkt "Europa"

Die Europäische Union spielt im Alltag vieler Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine große Rolle. Der Themenschwerpunkt "Europa" informiert über relevante Entwicklungen in der europäischen Politik.

Wissenschaft als Eckpfeiler der Wettbewerbsfähigkeit 

In ihrem Positionspapier skizziert die EUA mehrere Wege, wie die EU die richtigen Bedingungen schaffen könnte, um Forschung, Innovation und Bildung in den Mittelpunkt der wirtschaftlichen Bemühungen zu stellen. Unter anderem müsste für alle Bürgerinnen und Bürger europaweit der Zugang zu Bildung sowie zum Erwerb notwendiger Fähigkeiten und Kompetenzen nach dem Prinzip des lebenslangen Lernens geschaffen werden. Die Politik sei gefordert, ein breites Bildungsangebot zu ermöglichen – von akademischen Abschlüssen über Mikro-Zertifikate bis hin zu Selbstlernformaten. 

Als Zentren des Wissens und der Kompetenz sowie als Ankerinstitutionen in regionalen Innovationsökosystemen förderten Universitäten die Zusammenarbeit zwischen Disziplinen und Sektoren. Sie gestalteten den gesamten Wissenskreislauf von der Generierung neuer Ideen über die Förderung von Innovation bis hin zur Anwendung von Wissen. Diese zentrale Rolle müsse durch Investitionen in die Grundlagenforschung, grenzüberschreitende Innovationskooperationen und neue Ideen unterstützt werden. 

Die transnationale Zusammenarbeit europäischer Universitäten sei weltweit einzigartig. Um einen lebendigen und dynamischen Wissenszyklus zu schaffen, müsse Europa die "fünfte Freiheit" verwirklichen, die sich nicht auf die Mobilität von Forschenden begrenzt. Dazu sollten Bedingungen geschaffen werden, "die den Austausch über Grenzen, Disziplinen und Sektoren hinweg ermöglichen", heißt es im Papier der EUA. Zudem müssten Wissensressourcen – von Bildungsangeboten über Forschungsdaten bis hin zu Methoden – so offen wie möglich geteilt werden, um den gerechten Zugang, die Zusammenarbeit und Transparenz zu fördern. 

Als Stimme der europäischen Universitäten sammele die EUA fortlaufend Erkenntnisse und Ideen von mehr als 900 Mitgliedshochschulen, worauf auch das veröffentlichte Papier fuße.

cva