Flaggen der Schweiz und Großbritanniens vor blauem Himmel.
mauritius images / Panther Media GmbH / Alamy / Alamy Stock Photos

Horizon Europe
Europäische Wissenschaftler fordern Assoziierung

Eine Kampagne erhöht den Druck auf Politikerinnen und Politiker: Die Schweiz und Großbritannien sollen an Horizon Europe assoziiert werden.

14.02.2022

Die Europäische Forschungsgemeinschaft fordert die Assoziierung der Schweiz und Großbritanniens an das europäische Förderprogramm Horizon Europe. Mit einer Online-Unterschriftenkampagne wenden sich Institutionen und Forschende nun an Politikerinnen und Politiker und fordern, dass politische Uneinigkeit wissenschaftliche Zusammenarbeit nicht behindert. Der Titel der Kampagne lautet "Stick to Science. Put science collaboration before politics".

Seit dem 8. Februar können Mitglieder der europäischen Wissenschaftsgemeinde die Initiative mit ihrer Unterschrift unterstützten. Aktuell sind dieser Aufforderung mehr als 3.200 Personen und 70 Institutionen gefolgt, darunter zwölf Nobelpreisträger. Initiatoren der Kampagne sind Universities UK, die Universitäten École polytechnique fédéraöe de Lausanne (EPFL) und Eidgenössisch Technische Hochschule (ETH) Zürich, der Rat der Eidgenössischen Technischen Hochschulen (ETH-Rat), die Organisation Wellcome und die Royal Society. Unter den Erstunterzeichnern sind Professor Günter M. Ziegler, Präsident der Freien Universität Berlin, Professor Otmar D. Wiestler, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, Professor Martin Stratmann Präsident der Max-Planck-Gesellschaft oder Dr. Georg Schütte, Präsident der Volkswagen Stiftung.

Die Forschenden warnen davor, dass die Behinderung einer grenzüberschreitenden wissenschaftlichen Zusammenarbeit langfristig negative Folgen für die europäische Gesellschaft und die wissenschaftliche Relevanz des Kontinents habe. Stattdessen sollten die Regierungen der Schweiz und Großbritanniens sowie die EU den Assoziierungsprozess schnell abschließen. Kurz darauf sagte die französische Wissenschaftsministerin Frédérique Vidal am 9. Februar, dass politische Blockaden enden müssten, damit die beiden Länder aufgenommen werden könnten, wie "Science Business" berichtet.

Die Europäische Kommission hatte Gespräche mit der Schweiz abgebrochen, nachdem diese aus einem langfristigen Abkommen für die Schaffung bilateraler Beziehungen ausgestiegen ist, wie "Science Business" berichtet. Im Fall von Großbritannien gebe es zwar ein Abkommen, aber bis der Streit über das Nordirland-Protokoll und andere Handelsprobleme nicht gelöst sind, solange gebe die EU Kommission es nicht frei.

cpy