Luftbild einer Menschenmenge in Form einer Sprechblase
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Wissenschaftskommunikation
Fachvertreter fordern Mitsprache bei Förderung

Mehrere Fachgesellschaften befürworten die Inititative der Forschungsministerin für gute Kommunikation. Bei der Umsetzung wollen sie mitreden.

12.12.2019

13 Fachgesellschaften aus den Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften haben die geplante Förderung der Wissenschaftskommunikation seitens der Bundesforschungsministerin Anja Karliczek begrüßt. In die konkrete Planung des Förderprozesses wollen sie jedoch einbezogen werden. Weitere Fachgesellschaften haben sich der gemeinsamen Stellungnahme im Anschluss an die Veröffentlichung auf der Website der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) angeschlossen oder planten dieser beizutreten, wie eine Sprecherin der DGS mitteilte.

Karliczek hatte vor einigen Wochen angekündigt, dass die Wissenschaftskommunikation einen größeren Stellenwert bei der Vergabe von Forschungsmitteln haben werde. In einem Grundsatzpapier des Forschungsministeriums (BMBF) heißt es dazu: "Das BMBF möchte gemeinsam mit den Wissenschaftsorganisationen die Rahmenbedingungen für Wissenschaftskommunikation im Forschungsalltag verbessern."

Die unterzeichnenden Fachgesellschaften werteten dies insgesamt positiv. Sie sehen darin eine "explizite Anerkennung von Wissenschaftskommunikation als ein Element akademischer Forschung und Lehre". Gleichzeitig sehen sie laut Mitteilung in dem von Karliczek initiierten Prozess Chancen und Risiken, die die Fachgesellschaften in zehn Thesen ausgeführt haben.

Die Unterzeichnenden warnen beispielsweise davor, Wissenschaftskommunikation zulasten der Wissenschaftsfreiheit zu betreiben, indem unpopuläre Themen diskriminiert würden. Der Öffentlichkeit dürften zudem keine falschen Versprechungen gemacht werden, indem Forschungsergebnisse unreflektiert kommuniziert würden.

ckr