junge Frau tippt etwas in einen Taschenrechner
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Forschungsförderung
FH-Professoren werben kaum DFG-Gelder ein

Verglichen mit Universitäten fördert die DFG kaum Forschung von Professoren an Fachhochschulen. Daran ändert auch eine spezielle Förderlinie nichts.

17.09.2019

Fachhochschulen (FH) haben im vergangenen Jahr 12,2 Millionen Euro für Forschung von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eingeworben. Das entspricht 0,36 Prozent der gesamten Bewilligungssumme der DFG für Forschungsförderungen, wie aus einer Antwort des Bundesforschungsministeriums (BMBF) auf eine Kleine Anfrage der FDP hervorgeht. Die Fragesteller sehen darin ein andauerndes Missverhältnis in der Forschungsförderung seitens der DFG zwischen Universitäten und FHs.

Forscherinnen und Forscher an Fachhochschulen sind seit jeher DFG-antragsberechtigt. Trotzdem stellten nur wenige einen Antrag auf Forschungsförderung, heißt es in der Antwort des Ministeriums. 2018 kamen rund ein Prozent aller geförderten DFG-Anträge von FH-Professorinnen und -Professoren. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 120 Anträge von einer Fachhochschule eingereicht und 20 bewilligt.

Angesichts der "vielfältigen Hürden" für erfolgreiche DFG-Anträge von Professorinnen und Professoren von Fachhochschulen – die FDP nennt etwa eine geringere Zahl an Publikationen, schlechtere Forschungsinfrastruktur und mangelnde Routine beim Schreiben von Anträgen verglichen mit Universitäts-Professoren – hatte die DFG 2014 das Förderverfahren "Projektakademien" eingerichtet.

Nachhilfe beim Antragschreiben für FH-Professoren

Diese Projektförderlinie beinhaltet Workshops, die gezielt frischberufene Professorinnen und Professorinnen an Fachhochschulen darauf vorbereiten sollen, Anträge auf Forschungsförderung bei der DFG zu stellen. Beantragt und koordiniert werden müssen die Kurse von "erfahrenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern". Die DFG kommt laut der Antwort zu dem Ergebnis, dass von diesen wenige bereit seien, die Projektakademien einzuwerben und für jüngere Kollegen anzubieten. Das Interesse an der Teilnahme sei dagegen durchaus gegeben.

Seit Beginn des Programms sind laut der Antwort des BMBF drei Projektakademien beantragt, bewilligt und durchgeführt worden. Alle drei waren mit mindestens 14 der maximal 20 möglichen Teilnehmenden gut besucht. Insgesamt haben 54 Professorinnen und Professoren das Angebot wahrgenommen. Von den daraus resultierenden 70 Anträgen der Teilnehmenden wurden von der DFG bisher 45 bewilligt.

Das Ministerium verweist in seiner Antwort auf zahlreiche andere Fördergelder und -programme in Millionenhöhen seitens des BMBF für Fachhochschulen. Im Hauptausschuss der DFG werde der Bund anregen, das Instrument der Projektakademien "auf Optimierungspotentiale zu überpüfen".

ckr