Korrallenriff und Haie im Karibischen Meer
mauritius images / nature picture library / Alex Mustard

Biodiversität
Forschende veröffentlichen Kernthesen

Experten haben eine Bestandsaufnahme der globalen Biodiversität verfasst. Ihr Ziel ist, die Natur als Lebensgrundlage des Menschen zu erhalten.

16.03.2022

"Zehn Must-Knows aus der Biodiversitätsforschung": Unter diesem Titel haben 45 Expertinnen und Experten des Leibniz-Forschungsnetzwerks Biodiversität eine aktuelle Übersicht über den Stand der globalen Biodiversität und notwendige Handlungen erstellt, teilte das beteiligte Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) am Dienstag mit. Das Wissen soll als Basis zum Erhalt der Natur als Lebensgrundlage des Menschen dienen.

Die sogenannten Must-Knows sind als Handlungsempfehlungen formuliert. Sie reichen vom Umgang mit Klimastress für die heimische Biodiversität über mögliche Stellschrauben für die Artenvielfalt beim Umbau der Landwirtschaft bis zur Vermeidung von Folgen des Artensterbens für den Menschen, beispielsweise Zoonosen wie das Coronavirus. Die zehn im Bericht beschriebenen Schlüsselbereiche seien untrennbar miteinander verbunden.

Mit dem Report wollen die Autorinnen und Autoren nach eigenen Angaben Gesellschaft und Politik über wissenschaftlich gesicherte Fakten informieren und zum Dialog über bevorstehende Herausforderungen beim Schutz der biologischen Vielfalt einladen. Gleichzeitig stellen sie Forderungen an die Politik.

"Wenn wir so weitermachen wie bisher, ruinieren wir die Grundlagen unseres Lebens auf diesem Planeten", erklärte PIK-Forscherin Dr. Kirsten Thonicke, die das Forschungsnetzwerk koordiniert. Wichtig sei dabei, nicht auf einzelne bedrohte Arten zu schauen, sondern auf die Zusammenhänge. "Je länger wir zögern, desto schwieriger und teurer wird es – hier gibt es eindeutige Parallelen zur Klimathematik", so Thonicke weiter.

Nach pandemiebedingten Verschiebungen fand im Oktober 2021 der erste Teil der UN Biodiversity Conference (COP15) virtuell statt. Der zweite Teil wird vom 25. April bis zum 8. Mai im chinesischen Kunming stattfinden. Im Vorfeld dieser globalen Veranstaltung treffen sich diese Woche Forschende in Genf zur Vorbereitung.

ckr