Das Foto zeigt das Gebäude der ungarischen Akademie der Wissenschaften in Budapest.
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Wissenschaftsfreiheit
Forschungs-Organisationen unterstützen ungarische Akademie

Der Angriff der Regierung Orbán auf die Freiheit der Wissenschaft wird international kritisiert. Auch die deutsche Forschung meldet sich zu Wort.

25.02.2019

In einem Brief an den ungarischen Minister für Innovation und Technologie, Làszlo Palkovics, haben neun deutsche Forschungsorganisationen unter der Federführung der Leibniz-Gemeinschaft und der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina ihre Solidarität mit den Kolleginnen und Kollegen der Ungarischen Akademie der Wissenschaften ausgedrückt. Die Regierungspläne zur Umstrukturierung der ungarischen Wissenschaftsakademie seien mit der Wissenschaftsfreiheit "unvereinbar", heißt es in dem Brief.

Die Organisationen bringen darin ihre Sorge zum Ausdruck, dass die Akademie durch den von der ungarischen Regierung geplanten Verlust ihrer Autonomie in finanziellen und organisatorischen Belangen beschädigt wird. Damit seien wichtige Erfolge der ungarischen Akademie gefährdet, die sich in den vergangenen Jahren durch die Bildung unabhängiger Forschungsinstitute und strukturelle Modernisierungen auch zu einem erfolgreichen Kooperationspartner für eine Vielzahl deutscher Forschungseinrichtungen entwickelt habe.

Die positive Entwicklung der ungarischen Wissenschaft in der jüngeren Vergangenheit basiere "ganz wesentlich" auf der Freiheit von Forschung und Lehre; ein Abrücken davon drohe sie in ihrer Wettbewerbs- und Kooperationsfähigkeit zurückzuwerfen.

Aus diesem Grund seien die deutschen Forschungsorganisationen sehr besorgt über die jüngsten Entwicklungen in Ungarn. Sie unterstützen ausdrücklich die Resolution des Präsidiums der ungarischen Akademie der Wissenschaften vom 12. Februar 2019, in der diese die Regierung auffordert, der Akademie das für 2019 zugesagte Budget im vollen Umfang zur Verfügung zu stellen und vom Umlenken eines Teils des Budgets Abstand zu nehmen.

Den Brief haben die Alexander von Humboldt-Stiftung, die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften, die Deutsche Forschungsgemeinschaft, der Deutscher Akademischer Austauschdienst, die Hochschulrektorenkonferenz, die  Helmholtz-Gemeinschaft, die Leibniz-Gemeinschaft, die Max-Planck-Gesellschaft und der Wissenschaftsrat unterzeichnet.

Der Brief im englischen Wortlaut

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