Das Foto zeigt einen Schriftzug auf einer Mauer an der Universität Koblenz Landau
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Rheinland-Pfalz
Forschungskollegs sollen FH-Promotion erleichtern

Fachhochschul-Studierende müssen sich einen Partner an einer Uni suchen, um promoviert zu werden. Neue Forschungskollegs sollen für Kontakte sorgen.

19.11.2018

Praxisnahe Forschung und mehr Chancen auf eine Promotion für Fachhochschulstudenten: Diese beiden Dinge sollen neue Forschungskollegs in Rheinland-Pfalz zusammenbringen.

Wissenschaftler von Universitäten und Fachhochschulen forschen hier zusammen und betreuen Doktoranden gemeinsam. Insgesamt sechs solcher Kollegs entstehen bis 2020, wie Wissenschaftsminister Konrad Wolf (SPD) am Montag in Mainz sagte. Die ersten beiden starteten nun offiziell. In den kommenden beiden Jahren sollen jeweils zwei weitere hinzukommen.

Die Kollegs bekommen drei Jahre lang jeweils 250 000 Euro jährlich vom Land. Das ist eine Art Startfinanzierung, um nach Ablauf dieser Zeit Chancen auf weitere Förderungen - etwa von der Deutschen Forschungsgemeinschaft - zu haben. Zunächst ausgewählt wurde das "Koblenz Institute of Advanced Ceramic Material Properties Studies". Darin arbeiten Experten der Uni Koblenz-Landau und der Hochschule Koblenz unter anderem an der Entwicklung feuerfester Keramiken. Im zweiten nun beginnenden Kolleg "iProcess" sind die Technische Universität (TU) Kaiserslautern, die Hochschule Trier und die Technische Hochschule Bingen zusammengeschlossen. Sie suchen nach neuen Antibiotika mit Hilfe von Pilzen und Bakterien.

Rund 25 Nachwuchswissenschaftler können voraussichtlich im Rahmen dieser beiden Kollegs promoviert werden, darunter sowohl Uni- als auch FH-Studenten. Die Kollegs gehen auf den Expertenbericht zum Hochschulzukunftsprogramm zurück. Hintergrund ist, dass nur Unis ein Promotionsrecht haben. FH-Studenten müssen sich in der Praxis einen Partner an einer Universität suchen, um zu einer Doktorwürde zu kommen. Oft fehlt es aber an Kontakten, das sollen die Kollegs ändern.

dpa