

USA
Fulbright-Vorstand tritt aus Protest zurück
Aus Protest gegen die Einmischung der Regierung von US-Präsident Donald Trump legen die Mitglieder des US-Vorstand des traditionsreichen Fulbright-Stipendienprogramms geschlossen ihre Ämter nieder. Die Regierung habe die Autorität des zwölfköpfigen Gremiums untergraben und einer substantiellen Anzahl bereits ausgewählter Kandidatinnen und Kandidaten die Förderung verwehrt, hieß es in einer Mitteilung des nun ehemaligen Vorstands. 1.200 internationale Fulbright-Stipendiatinnen und Stipendiaten seien außerdem in ein "nicht autorisiertes Prüfverfahren" übergeführt worden, so dass auch ihnen noch eine Ablehnung drohen könnte. Dies sei ein "beispielloser" Vorgang.
Fulbright ist ein von der US-Regierung gefördertes internationales Austausch- und Stipendienprogramm für Studierende, Forschende und Lehrkräfte. Es wurde 1946 vom US-Senator J. William Fulbright ins Leben gerufen. Auch mit Deutschland besteht ein reger Austausch.
Gremium hält Einflussnahme der Regierung für unberechtigt
Die Mitglieder des US-Vorstands – des sogenannten Fulbright Foreign Scholarship Board – werden vom US-Präsidenten ernannt. Nach Angaben von US-Medien wurden alle nun zurückgetretenen Mitglieder noch von Trumps demokratischem Amtsvorgänger Joe Biden berufen.
Das Gremium wurde vom Kongress eingesetzt, um unabhängig über die Auswahl von Stipendiatinnen und Stipendiaten zu entscheiden. Es hat dabei gesetzlich das letzte Wort. Dieses Recht sei von Trumps Regierung missachtet worden, kritisierte das Gremium. Dies widerspreche dem Auftrag des Programms und "den darin verankerten Werten wie Meinungsfreiheit und akademischer Freiheit". Es schade den nationalen Interessen der USA und ihrer Integrität. Betroffen von den aufgehobenen Zusagen seien unter anderem Forschungsprojekte in Feldern wie Biologie, Ingenieurwissenschaften, Architektur, Medizin, Geschichte und Musikwissenschaften.
dpa/cpy