Demonstranen mit Plakaten für die Gender-Studies
Tilmann Warnecke TSP

#4GenderStudies
Geschlechter-Forscher kämpfen für mehr Unterstützung

Der Aktionstag #4GenderStudies geht in die dritte Runde. Wissenschaftler der Geschlechterforschung wehren sich im Netz gegen Angriffe auf ihr Fach.

18.12.2019

Am Mittwoch findet zum dritten Mal der bundesweite Wissenschaftstag rund um Genderstudien statt. Unter dem Schlagwort #4GenderStudies beteiligen sich mehrere deutsche Hochschulen mit einem Aktionstag oder einer Themenwoche. Geplant sind beispielsweise Diskussionsveranstaltungen an den beiden Berliner Universitäten sowie Statements und Diskussionen in den Sozialen Medien.

Die Gender Studies wollen dabei Einblick in ihre Forschung geben und über häufige Vorurteile aufklären. Sie wehren sich damit auch gegen Angriffe auf ihr Forschungsgebiet. Gegen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Geschlechterforschung gibt es laut dem "Tagesspiegel" auch in Deutschland immer wieder massive Drohungen und Hasskommentare.

An Universitäten und Fachhochschulen in Deutschland gab es im Jahr 2017 nach einer Datensammlung der Freien Universität Berlin insgesamt 185 Professuren, die sich mit der Geschlechterforschung befassen. 27 davon widmen sich dem Thema ausschließlich, 158 untersuchen Geschlechteraspekte im Rahmen andere Disziplinen. Die meisten Genderprofessuren existieren demnach in Nordrhein-Westfalen (63), gefolgt von Berlin (36), Niedersachsen (18), Hessen (15), Baden-Württemberg (13) und Hamburg (11). Bei den Universitäten liegen die HU und FU Berlin vorne mit zwölf beziehungsweise elf Genderprofessuren. Der Anteil der Gender-Professuren an allen Professuren in Deutschland liegt seit dem Jahr 2000 konstant bei 0,4 bis 0,5 Prozent.

Die Weiterentwicklung der Geschlechterforschung und die Integration von Geschlechteraspekten in Forschung und Lehre sind auch ein Ziel des Professorinnenprogramms der Bundesregierung, über das bislang 524 Professuren gefördert wurden. Im Rahmen des Programms planen laut einem Dokument des Bundestags einige Hochschulen die Einrichtung einer Professur mit Gender-Denomination.

ckr