Gruppenfoto von den Absolventen einer privaten Universität in Afghanistan aufgenommen im November 2021.
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Hochschulen in Afghanistan
Private und staatliche Universitäten in Afghanistan trennen Welten

Seit Monaten können nur private Universitäten in Afghanistan öffnen. Die Angestellten staatlicher Hochschulen warten auf ihre Gehälter.

03.12.2021

Seit der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan im August sind fast vier Monate vergangen. Die akademischen Aktivitäten der staatlichen Universitäten ruhen nach wie vor. Ihre Angestellten werden nicht bezahlt, ebenso wenig, wie die Lehrerinnen und Lehrer der staatlichen Schulen. Die betroffenen Lehrenden leiden unter Armut und Hunger, wie "University World News" berichtet.   

Unter Bezug auf die afghanischen "Tolo News" heißt es dort, dass mindestens 18.000 Lehrende an staatlichen Hochschulen und Schulen seit Monaten keine Gehälter erhalten hätten. Gehaltszahlungen wurden zuletzt im November angekündigt, als das von Taliban geführte Finanzministerium versprach, dass zurückgehaltene Gehälter in einer Sammelzahlung beglichen würden, darunter auch die von Lehrenden.

Viele Lehrende hätten ihre Berufe inzwischen hinter sich gelassen und versuchten, auf anderen Wegen Geld zu verdienen. Doch die Wirtschaft des Landes stehe still. Im Ausland eingelagerte Finanzmittel seien eingefroren worden und fehlten in Afghanistan.

Lediglich an privaten Hochschulen sei der Unterricht seit September wieder möglich: nach den Regeln der Taliban und nach Geschlechtern getrennt. Einige Studierende haben Medienberichten zufolge so in diesem Jahr ihren Abschluss machen können. Ganz anders die Situation an den staatlichen Universitäten, wo Studierende nicht nur auf die Fortsetzung ihrer Studiengänge warteten, sondern auch auf die Möglichkeit, diese abschließen zu können.

cpy