US-Präsidentschaftswahlen
Harris und Walz treten für Demokraten an
Jetzt ist es offiziell: Die Demokratin Kamala Harris zieht gegen den Republikaner Donald Trump in den US-Wahlkampf. Als "Running Mate" an ihre Seite holte sie sich den Gouverneur von Minnesota, Tim Walz.
Harris kam bei der Abstimmung der Demokraten auf 99 Prozent der rund 4.500 abgegebenen Stimmen. Bis Montagabend hatten die US-Demokraten ihre Stimme für sie abgeben können. Die notwendige Mehrheit hatte sie schon vergangene Woche erreicht.
Einschätzungen aus der Wissenschafts-Community
Die Wissenschafts-Community verspricht sich von Harris eine sehr forschungsnahe US-Präsidentin, sollte sie die US-Wahl gewinnen. Ein Grund: Harris ist die Tochter einer renommierten Krebsforscherin. Mit Harris würde die erste HBCU-Absolventin Präsidentin werden. Als "Historically black colleges and universities" werden Bildungseinrichtungen bezeichnet, die vor 1964 gegründet wurden und ursprünglich der Ausbildung der afroamerikanischen Bevölkerung dienten.
Als Senatorin habe sie sich unter anderem für die Diversität in den MINT-Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik starkgemacht, wie die Wissenschaftszeitschrift "Nature" berichtet. Auch wird ihr eine klima- und umweltfreundliche Einstellung aus ihrer Tätigkeit als Senatorin zugeschrieben. Es wird erwartet, dass sie Initiativen des aktuellen US-Präsidenten Joe Biden fortsetzen wird. "Harris und Biden gehen im Gleichschritt beim Klima", sagten Beobachter gegenüber "Nature".
Beobachter gehen davon aus, dass Harris die Hochschulpolitik der derzeitigen Regierung fortsetzen werde, berichtet das US-amerikanische Nachrichtenportal "Inside Higher Ed". Die aktuelle Politik ziele darauf ab, die Rechte von Studierenden und ihre Investitionen in ihre Ausbildung besser zu schützen. Dazu gehöre auch die Überarbeitung von Studienkreditprogrammen und die verstärkte Prüfung von Programmen, die sich für Absolventinnen und Absolventen nicht auszahlten.
Tim Walz tritt als Vizepräsidentschaftskandidat an
Gestern machte Harris Tim Walz, den Gouverneur von Minnesota, zu ihrem "Running Mate". Vize-Kandidat Walz wird als sehr bodenständig beschrieben und als eine Person, die an die Bedeutung guter Bildung glaubt. Vor seiner politischen Laufbahn war er selbst Lehrer.
Mit Walz wurde laut "Inside Higher Ed" ein progressiver Demokrat ausgewählt, der dazu beigetragen habe, die Hochschulbildung für die Bürgerinnen und Bürger von Minnesota zugänglicher zu machen und gleichzeitig die Mittel für die öffentlichen Colleges und Universitäten des Staates aufzustocken.
Donald Trump dagegen wird von der Wissenschafts-Community mehrheitlich kritisch gesehen: Dass eine Regierung unter Trump bei unliebsamen Themen in Forschung und Lehre bereit ist, den Rotstift anzusetzen, hat sich in Trumps erster Amtszeit bereits gezeigt. In seiner zweiten Amtszeit könnte die Hochschulbildung weiter unter Druck geraten, so "Inside Higher Ed": Eine zunehmend hochschulfeindliche Stimmung unter den Republikanern und in Teilen der Öffentlichkeit habe den politischen Wind gedreht.
kas/hes