Studierende vor dem Hörsaalgebäude der Uni Leipzig
dpa

Berufstätigkeit
Heidelberg bei Akademikern beliebt

Junge, gut gebildete Menschen zieht es weiterhin in die Städte. Der Anteil der berufstätigen Akademiker auf dem Land sinkt – vor allem im Nordwesten.

15.07.2019

Der Anteil der Akademikerinnen und Akademiker an der beschäftigten Bevölkerung ist auf dem Land seit 2004 zurückgegangen. Besonders drastisch ist die Differenz zwischen Stadt und Land im ostfriesischen Wittmund. Dort haben nur sechs Prozent einen Hochschulabschluss, wie Zahlen des Instituts der deutschen Wirtschaft ergaben. Bundesweit seien es rund 16 Prozent.

Die höchsten Akademikerdichten fänden sich ausnahmslos in Städten. Am höchsten sei der Anteil in Heidelberg, gefolgt von Jena und München. Am unteren Ende der Skala liegen neben Wittmund die Landkreise Freyung-Grafenau in Bayern und Cloppenburg in Niedersachsen.

Insgesamt nehme der Wegzug vom Land in die Stadt zwar deutlich ab, die Abwanderung von gut qualifizierten Berufseinsteigern in die Städte bleibe für ländliche Regionen aber dennoch ein Problem. Dieses setze sich fort, denn wer sich für eine Stadt entscheide, gründe dort oder im angrenzenden Umland tendenziell auch seine Familie.

Städte müssten laut Studie dringend ihre regionalen Netzwerke stärken und früher auf junge Menschen zugehen, um sie mit Bildungsangeboten in der Region halten zu können. Denn wanderten immer mehr Leute ab, ergebe sich ein Teufelskreis. Irgendwann seien es so wenige, dass man ihnen keine interessanten Angebote mehr vor Ort anbieten könne.

kas