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Baden-Württemberg
Hochschulen fordern mehr Geld vom Land

Universitäten in Baden-Württemberg sehen die Qualität von Forschung und Lehre in Gefahr. Ein höherer Etat soll die Hochschulen zukunftsfähig machen.

27.08.2019

Die Hochschulen in Baden-Württemberg fordern mehr Geld vom Land. Die Grundausstattung aller Hochschulen soll um mindestens 1.000 Euro je Studierendem erhöht werden. Der Etat soll zudem jährlich um drei Prozent steigen, fordern die Rektorenkonferenzen der Universitäten und der Hochschulen für angewandte Wissenschaften in einer gemeinsamen Mitteilung. Dem Appell hätten sich auch die Pädagogischen und Dualen Hochschulen sowie Kunst- und Musikhochschulen des Landes angeschlossen.

Ohne ausreichende Finanzierung müssten demnach spätestens im Jahr 2021 Einsparungen in der Lehre erfolgen. Die Rektorenkonferenzen warnen in der Mitteilung vor weniger und schlechteren Lehrleistungen. Auch Studienplätze könnten dann "in größerem Umfang" gestrichen werden.

Bisher hätten die Hochschulen die steigende Zahl der Studierenden nur mit provisorischen, temporären Zusatzbelastungen für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bewältigt. Dabei hätten sich auch die Forschungsbedingungen verschlechtert, heißt es. Die Zahl der Studierenden bleibe entgegen früherer Annahmen in den nächsten zehn Jahren auf hohem Niveau.

"Baden-Württemberg muss jetzt die Weichen für die Zukunft stellen", sagte der Vorsitzende der Landesrektorenkonferenz der Universitäten, Professor Bernhard Eitel. Wenn man nicht konsequent in die Hochschulen investiere, werde das längerfristig schmerhafte Konsequenzen haben.

Angesichts der gegenwärtig verhandelten Hochschulfinanzierungen in Baden-Württemberg fordern die Hochschulleitungen daher die klaffende Finanzierungslücke zu schließen, um die Situation nicht zusätzlich zu verschärfen. Eine neue Vereinbarung mit dem Land ist für Januar 2021 geplant. Die derzeitige Grundfinanzierung liegt nach Angaben des Wissenschaftsministeriums bei drei Milliarden Euro im Jahr.

Wissenschaftsministerin Theresia Bauer teilte mit, die Forderungen der Hochschulen seien im Grundsatz berechtigt. Gleichwohl sei man in die Haushaltsdisziplin des Landes eingebunden. "Selbst wenn wir nicht alle Wünsche der Hochschulen vollumfänglich abdecken können, stehen wir dafür ein, dass ein verlässliches Wachstum der Grundfinanzierung die notwendigen Bedarfe abdeckt und Handlungsspielräume für die nächsten Jahre sichert", sagte Bauer.

ckr/dpa

aktualisiert am 27.08.2019 um 16:07 Uhr