Portraitfoto von Dr. Ahmadreza Djalali
dpa

Gefährdeter Wissenschaftler
HRK appelliert erneut an Iran

Nach Jahren der Haft im Iran soll der schwedisch-iranische Forscher Ahmadreza Djalali hingerichtet werden. Die HRK zeigt sich entsetzt.

10.05.2022

Bis zum 21. Mai soll das Todesurteil gegen den schwedisch-iranischen Katastrophenarzt Dr. Ahmadreza Djalali vollstreckt werden, haben mehrere staatliche Medien im Iran berichtet. Die Mitgliederversammlung der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) hat am Dienstag in Leipzig die iranische Führung erneut aufgefordert, das Todesurteil aufzuheben und den Wissenschaftler unverzüglich aus der Haft zu entlassen.

HRK-Präsident Professor Peter-André Alt habe abermals in einem offenen Brief an die iranische Führung appelliert, die Todesstrafe nicht zu vollstrecken. Die drohende Hinrichtung von Djalali und die Beschneidung der akademischen Freiheit im Iran belasteten die Hochschulbeziehungen.  

Djalali befindet sich seit April 2016 in iranischer Haft. Im Oktober 2017 wurde der in Schweden lebende Wissenschaftler wegen "Verdorbenheit auf Erden" zum Tode verurteilt. Ihm wird vorgeworfen, mit den israelischen Behörden zusammengearbeitet zu haben. Bereits seit längerer Zeit wird Djalali trotz des dringenden Verdachts auf eine Leukämieerkrankung eine adäquate medizinische Versorgung verwehrt.

Die HRK hat sich bereits mehrmals gegenüber der iranischen Staatsführung für eine Freilassung von Djalali eingesetzt. Sie drückte per Mitteilung ihre Unterstützung für den Aufruf der Organisation "Scholars at Risk" für bedrohte und verfolgte Forschende aus, Unterstützerschreiben für Djalali an die iranische Regierung und andere Einrichtungen zu richten, um Einfluss auf die iranische Staatsführung zu nehmen. Die Ankündigung der Vollstreckung des Todesurteils wird von Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International als glaubwürdig bewertet.

cpy