Zwei Männer betrachten ein Bauteil
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Hochschulrektorenkonferenz
HRK fordert Anreize für Kooperationen mit Hochschulen

Die Bundesregierung will die Forschung an Unternehmen mit Steuererleichterungen stärken. Die HRK vermisst eine stärkere Einbindung der Hochschulen.

15.05.2019

Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) sieht "gravierende" Schwachpunkte bei der Forschungsförderung für Unternehmen durch Steuererleichterungen. Die Bundesregierung plant diese, um den Anteil der Ausgaben für Forschung und Entwicklung auf mindestens 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts anzuheben.

Die HRK unterstütze das Ziel. Es fehlten jedoch Anreize für Unternehmen, mit Hochschulen zusammenzuarbeiten, kritisierte die Vertretung deutscher Hochschulen nach ihrer Mitgliederversammlung.

"Laut Gesetzentwurf sollen nur Aufwendungen für den Arbeitslohn eigener Arbeitnehmer des anspruchsberechtigten Unternehmens förderfähig sein", erklärte HRK-Präsident Professor Peter-André Alt. "Wenn Unternehmen einen Auftrag an eine Hochschule vergeben, können sie als Auftraggeber keine Kosten steuerlich geltend machen." Kleine Unternehmen hätten jedoch nur sehr begrenzte Forschungskapazitäten und seien auf Kooperationen mit Hochschulen angewiesen.

Die Hochschulen als Auftragnehmer würden auch nicht profitieren, denn sie müssten auf Grund des europäischen Beihilferahmens immer zu Vollkosten anbieten. "Es ist ihnen also nicht möglich, eventuelle Steuerersparnisse über niedrigere Preise an die Unternehmen weiterzugeben", sagte Alt.

Die Vertretung der Hochschulen fordert daher, dass der Auftraggeber von Forschungsaufträgen Anspruch auf die Steuererleichterungen haben müsse.

kas