Studierende am Laptop
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Föderalismus
HRK fordert Digitalpakt für Hochschulen

Über den Digitalpakt zwischen Bund und Ländern wird noch verhandelt. Nun ziehen die Hochschulen mit Forderungen nach.

29.12.2018

Wie die Schulen wünschen sich auch die deutschen Universitäten einen Digitalpakt einschließlich zusätzlicher Bundesmittel, um mehr digitale Technik anschaffen und einsetzen zu können. Vorlesungen könnten so zuhause verfolgt werden, mit interaktiven Formaten könne auf ein unterschiedliches Lerntempo Rücksicht genommen werden, sagte der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Peter-André Alt, der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" (Samstag). Dies sei wichtig angesichts der wachsenden Heterogenität der Studenten.

Digitalisierung sei aufwendig, sagte Alt. "Die digitale Aufbereitung einer Vorlesung kann bis zu 25.000 Euro kosten." Fälschlicherweise werde die Digitalisierung der Lehre von Politikern aber gern als Sparbüchse betrachtet. Dabei koste sie Geld für Infrastruktur und Personal. "Insofern gilt, was für die Schulen gilt, auch für die Hochschulen."

Gerungen wird aktuell um einen Digitalpakt Schule
. Er soll ermöglichen, dass der Bund fünf Milliarden Euro an die Länder für die Digitalisierung der Schulen überweist. Der Bund ist laut Grundgesetz für Bildung aber nicht zuständig. Bundesregierung und Bundestag hatten deshalb unter anderem für dieses Projekt das Grundgesetz ändern wollen.

Schon seit längerem verhandeln Bund und Länder über die Nachfolge des Hochschulpakts 2020. Über die gesamte Laufzeit des Hochschulpakts – also von 2007 bis 2023 – stellt der Bund für neue Studienplätze 20,2 Milliarden Euro bereit, die Länder stellen 18,3 Milliarden zur Verfügung. Hintergrund ist der Andrang an den Hochschulen: Begannen 2005 nur 37 Prozent eines Jahrgangs ein Studium, sind es heute deutlich mehr als die Hälfte.

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