Schilder auf dem Campus der Jacobs University
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Bremen
Jacobs-Stiftung fördert Privatuni nicht mehr

Die private Jacobs University Bremen verliert ihren wichtigsten Geldgeber. Wer in die finanziell angeschlagene Hochschule einsteigt, bleibt offen.

09.07.2020

Die "Jacobs Foundation" zieht sich aus der Förderung der privaten Jacobs University in Bremen zurück. Vertreter der Stiftung, der Hochschule und des Senats haben am Dienstag eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet, wie der "Weser-Kurier" berichtete. Die Züricher Jacobs-Stiftung trage als Mehrheitsgesellschafterin der Universität bislang zwei Drittel des Stammkapitals von 33.000 Euro. Den Rest teilen sich laut Bericht die Reimar Lüst Stiftung und die Vereinigung der Jacobs-Absolventen.

Zum Jahresende sollen mit der Vereinbarung nun die Eigentumsanteile der Jakobs-Stiftung an der gemeinnützigen Jacobs University GmbH an einen neuen Gesellschafter übertragen werden. Das soll vorzugsweise das Land Bremen sein oder ein vom Senat benannter Dritter. Auch die Möglichkeit eines neuen Geschäftsmodells soll bis zum Spätherbst ausgelotet werden. Für die frei werdenen Sitze im Aufsichtsrat der Hochschule bekomme der Senat ein Vorschlagsrecht.

Die Privatuni ist schon seit Längerem finanziell angeschlagen. Zur Deckung des Defizits hatte die Jakobs-Stiftung von 2018 bis 2027 insgesamt 100 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Die noch ausstehenden Fördermittel in Höhe von 63 Millionen Euro wolle die Stiftung vorzeitig auszahlen. Ohne diesen Puffer für die Übergangszeit würde der Hochschule schon in wenigen Monaten die Insolvenz drohen, heißt es in dem Bericht.

Auch das Land Bremen hat der Universität mehrfach finanziell ausgeholfen. Vor zwei Wochen hatte das Land angekündigt, keine weiteren Finanzhilfen mehr leisten zu wollen.

ckr