Gruppe Schüler
mauritius images/Photo Alto/Dinoco Greco

ifo-Bildungsbarometer
Jugendliche für Schulnoten und einheitliche Prüfungen

Die Umfrage des ifo-Bildungsbarometers hat dieses Jahr erstmalig Jugendliche im Blick. Diese haben teils deutlich andere Ansichten als Erwachsene.

13.09.2018

Jugendliche an Schulen sind wie die Erwachsenen mehrheitlich für die Einführung von deutschlandweit einheitlichen Abschlussprüfungen. Auch unterstützen sie deutschlandweit einheitliche Vergleichstests in verschiedenen Jahrgangsstufen und sind gegen die Abschaffung von Schulnoten sowie für Klassenwiederholungen bei schlechten Leistungen.

Die Jugendlichen sind mehrheitlich gegen gewöhnliche Studiengebühren, aber nicht gegen nachgelagerte Studiengebühren. Das geht aus dem aktuellen ifo Bildungsbarometer hervor, das heute veröffentlicht wurde.

Bisher hat das ifo Bildungsbarometer alljährlich die erwachsene Wahlbevölkerung befragt, welche Meinung sie zu bildungspolitischen Themen hat. In diesem Jahr wurden auch Jugendliche als die "aktuellen Nutzer des schulischen Bildungssystems" zu ausgewählten Themen befragt. Bei dem Vergleich der Ergebnisse der repräsentativen Stichprobe von über 1.000 Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren mit der Erwachsenenstichprobe ergeben sich sowohl Übereinstimmungen als auch Unterschiede darin, was Jugendliche und Erwachsene über die Bildungspolitik denken.

Während 60 Prozent der Erwachsenen für Ganztagsschulen bis 15 Uhr sind, sind laut Studie 64 Prozent der Jugendlichen dagegen. Im Gegensatz zu den Erwachsenen würden die Jugendlichen eher zusätzliche Lehrmittel anschaffen als Klassengrößen verkleinern. Wie die Erwachsenen sind die Jugendlichen mehrheitlich für die Vermittlung von Digital- und Medienkompetenzen in Grund- und weiterführenden Schulen. Sie können sich einen größeren Anteil der Unterrichtszeit zur selbständigen Arbeit am Computer vorstellen.

Weit mehr als die Erwachsenen sind sie laut Bildungsbarometer dafür, dass Schulen über digitale Kommunikationswege in Kontakt mit ihnen selbst treten – aber eher weniger beim Kontakt der Schulen mit den Eltern. Die große Mehrheit der Jugendlichen ist gegen geschlechtergetrennten Unterricht in Mathematik und Sprachen. Beim Sportunterricht ist die Meinung geteilter, mit einer leichten Mehrheit für geschlechtergetrennten Unterricht insbesondere unter den Mädchen.

Deutliche Mehrheiten der Mädchen, aber auch der Jungen sind dafür, dass Themen wie Gleichstellung von Mann und Frau, Gewalt und Machtmissbrauch von Männern gegenüber Frauen und sexuelle Belästigung im Unterricht behandelt werden.

gri