Die kanadische und die europäische Flagge wehen nebeneinander im Wind.
mauritius images / Marc Bruxelle RF / Alamy / Alamy Stock Photos

Förderprogramm
Kanada tritt dem EU-Forschungs-Programm "Horizon Europe" bei

Über ein EU-Förderprogramm arbeiten die EU-Staaten und Drittländer gemeinsam an Innovation und Forschung. Jetzt stößt auch Kanada dazu.

04.07.2024

Kanada schließt sich dem EU-Forschungsprogramm "Horizon Europe" an. "Dies ist ein wichtiger Meilenstein in der langjährigen strategischen Partnerschaft zwischen der Europäischen Union und Kanada", heißt es in einem gemeinsamen Pressestatement von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und dem kanadischen Premierminister Justin Trudeau. 

Die formelle Unterzeichnung des Abkommens am Mittwoch in Brüssel öffnet kanadischen Forschenden und Organisationen die Tür zu dem milliardenschweren Forschungsprogramm. Kanada beteiligt sich einer Mitteilung der Europäischen Kommission vom 3. Juli zufolge an der Säule II von Horizont Europa, aus der Verbundforschungsprojekte in einer Vielzahl von Bereichen finanziert werden. Kanadische Einrichtungen könnten nun Forschungskonsortien mit einigen der besten Forschungseinrichtungen der Welt beitreten und diese leiten, um globale Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen. Sie würden die Möglichkeit erhalten, direkt aus dem Programm finanziert zu werden, während Kanada einen Beitrag zu seinem Haushalt leisten würde. Zuvor gab es eine Übergangsregelung für kanadische Unternehmen, die ihre Vorschläge im Haushaltsplan 2024 einreichen und als potenzielle Begünstigte bewertet werden konnten. 

Zusammenarbeit in vielen Forschungsbereichen 

"Durch die Assoziierung Kanadas mit Horizont Europa können wir unsere Forschungs- und Innovationszusammenarbeit in wichtigen Bereichen wie Ozeane, Gesundheit, Rohstoffe, Energie und Bioökonomie sowie künstliche Intelligenz, Cybersicherheit und digitale Infrastruktur ausbauen", heißt es in der gemeinsamen Erklärung der Kommissionspräsidentin und des Premierministers Trudeau. Forschende in Kanada würden Zugang zum Netzwerk europäischer und darüber hinausgehender Forschende haben. Diese vertiefte Beziehung werde auch die wirtschaftlichen Chancen steigern und zur Schaffung von Arbeitsplätzen und Wachstum in beiden Regionen beitragen. "Unsere talentierten Forscher werden gemeinsam an innovativen Entwicklungen arbeiten", schrieb von der Leyen in einer Mitteilung auf X.

Förderprogramm "Horizon Europe"

Mit "Horizon Europe" werden für den Zeitraum von 2021 bis 2027 Forschungs- und Innovationsprojekte gefördert. Das Programm hat ein Budget von mehr als 90 Milliarden Euro. Auch Nicht-EU-Länder können sich im Rahmen des Förderprogramms an bestimmten Projekten beteiligen – bisher sind knapp 20 Länder dabei, darunter das Vereinigte Königreich, Norwegen und Neuseeland. Sie beteiligen sich an "Horizon Europe", indem sie finanzielle Beiträge leisten und Forschende aus ihren Einrichtungen in europäische Projekte einbinden.

dpa/cva