Symbolbild KI: Eine Hand hält ein KI-Netzwerk, damit sind Menschen verbunden.
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Künstliche Intelligenz
Länder bündeln Kräfte bei KI nicht ausreichend

Eine Studie des Stifterverbands zeigt: Die Länder haben keine gemeinsame Strategie für Künstliche Intelligenz.

11.10.2024

Die strategischen Leitlinien der Bundesländer zu Künstlicher Intelligenz (KI) ähneln sich untereinander weniger als der KI-Strategie des Bundes. Das hat eine Auswertung des Stifterverbands ergeben, die am Donnerstag veröffentlicht wurde. Sieben Bundesländer besäßen bereits eigene KI-Konzepte, ein Bundesland sei dabei sie zu überarbeiten und acht weitere Bundesländer hätten noch keine. Die sieben existierenden Vorgehensweisen legten alle unterschiedliche Schwerpunkte, so dass sie am ehesten mit den Rahmenbedingungen des Bundes übereinstimmten, die sehr viele Themen abdeckten.

Der "Bundesländercheck der KI-Strategien" des Stifterverbands stellt "große Unterschiede bei Inhalt und Tiefe" der Strategien fest. Sachsen etwa lege den Schwerpunkt auf Kollaboration und den Ausbau der digitalen Infrastruktur, während sich Bremen auf Förder- und Finanzierungsprogramme konzentriere. Nur Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg ordneten ihre Landesstrategie in die Strategien der EU und des Bundes oder in die Ziele des Koalitionsvertrags ein. Allein Hessen habe die in der Strategie genannten Handlungsfelder mit messbaren Zielen versehen und ausschließlich Niedersachsen habe für detaillierte Maßnahmen ein geplantes Budget und einen Zeithorizont angegeben.  

Gemeinsame KI-Fahrpläne als Talentmagnet

Ein einheitliches Vorgehen von Bund und Ländern bei der Regulation und Förderung von KI-Technologien sei wichtig für die Wettbewerbsfähigkeit Deutschland, so der Stifterverband. Nur wenn Bund und Länder sich abstimmten, könne der Standort von KI als Schlüsseltechnologie profitieren, Talente und Investitionen anziehen. Aktuell reiche die Abstimmung nicht aus.

Der Stifterverband fordert in der KI-Thematik "mehr Kooperation zwischen Bund und Ländern, aber auch zwischen den Bundesländern selbst". Es seien nur wenige Synergien bei der Gestaltung von Förderprogrammen erkennbar. Lediglich innerhalb der Länder sei ein Fokus auf Kooperationen und Vernetzung zu finden. Die bestehenden KI-Strategien der Bundesländer seien allerdings ein Fundament, auf dem eine Zusammenarbeit aufbauen könne. Die Unterschiedlichkeit der Strategien sei kein Hindernis, sondern könnte eine "Chance für mehr Komplementarität" sein.

Die Studie enthält eine quantitative Inhaltsanalyse der KI-Strategien von Baden-Württemberg, Brandenburg, Bremen, Hessen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Sachsen sowie der KI-Strategie des Bundes. Mittels "Natural Language Processing" sei die Ähnlichkeit von Texten berechnet worden. Der Stifterverband möchte die Ergebnisse der Studie nutzen, um den Dialog über die KI-Strategien zwischen Bund und Ländern zu fördern.

cpy