Rafael Laguna de la Vera mit Anja Karliczek
BMBF/Hans-Joachim Rickel

Unternehmensgründungen
Laguna de la Vera soll neue Agentur für Innovationen leiten

Der potenzielle Gründungsdirekor der Agentur für Sprunginnovationen steht fest. Er soll die deutsche Wirtschaft international voranbringen.

17.07.2019

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek und Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier haben in Berlin ihre Agentur für Sprunginnovationen vorgestellt. Deren Gründungsdirektor soll Rafael Laguna de la Vera werden. Die Verhandlungen mit dem Software-Unternehmer stünden jedoch noch aus, wie die Bundesregierung am Mittwoch mitteilte.

Laguna war bis Mai 2019 selbst Mitglied der Gründungskommission. Von Oppositionspolitikern wurde dies bereits kritisiert. Auch drängten diese darauf, dass die Agentur rasch ihre Arbeit aufnehme und mit europäischen Partner zusammenarbeiten müsse. Alleine könne Deutschland – etwa gegenüber der großen Tech-Konzerne mit Sitz in den USA – wenig bewirken.

Digitaler Wandel: Deutschland im "Schlafwagen"

Die geplante Agentur soll Deutschland international wettbewerbsfähiger machen. Man rücke in der Entwicklungen von Zukunftstechnologien immer weiter zurück. Die Agentur soll dafür sorgen, dass nicht nur geforscht, sondern Erkenntnisse auch zügiger als bislang umgesetzt würden – und das in Deutschland.

"Wir müssen Barrieren überwinden und flexibler werden", sagte Altmeier. Der Wirtschaftsminister hatte erst in der vergangenen Woche bei einer USA-Reise gesagt, er halte mehr Anstrengungen Deutschlands beim digitalen Wandel für notwendig. Deutschland habe gute Voraussetzungen, vorne dabei zu sein. "Aber das geht nicht im Schlafwagen." In Deutschland müsse das Innovationstempo gesteigert werden. Laguna sagte, Deutschland habe in einigen Bereichen den Anschluss verloren.

Die geplante Agentur soll in den kommenden zehn Jahren mit rund einer Milliarde Euro ausgestattet werden. "Scouts" sollen nach den Plänen der Gründungskommission nach Ideen suchen. Daraus sollen Unternehmen entstehen, die Produkte auf den Markt bringen, die das Potenzial haben, Branchen zu verändern.

Als Standort der Agentur hat die Gründungskommission eine "gut entwickelte, urbane Region mit starker Wissenschaftsorientierung" empfohlen. Genannt wurde Berlin. Die endgültige Standortentscheidung stehe aber noch aus.

kas/dpa