Ein Student, der mitschreibt
dpa

Nordrhein-Westfalen
Landesregierung kippt Verbot von Anwesenheitspflicht

Hochschulen in NRW können künftig wieder eine Anwesenheitspflicht verlangen. Die Studierenden üben Kritik.

30.01.2018

Die schwarz-gelbe Landesregierung in Nordrhein-Westfalen hat Eckpunkte für die Novelle des Hochschulgesetzes des Landes vorgelegt. Damit soll unter anderem das von der rot-grünen Vorgängerregierung eingeführte Verbot von Anwesenheitspflichten gekippt werden. Stattdessen sollen die Hochschulen künftig freie Hand haben, ob und in welchen Bereichen sie die Anwesenheit der Studenten verlangen. "Die Lehrenden und Lernenden vor Ort sollen über diese Fragen in den Hochschulgremien gemeinschaftlich selbst entscheiden", heißt es in den Eckpunkten.

Die Gesetzesreform soll nach Angaben des Wissenschaftsministeriums bis zum Sommer 2019 durch den Landtag sein und könnte zum Wintersemester 2019/20 in Kraft treten.
Bei der Vertretung der Studierenden in NRW stieß die geplante Anwesenheitspflicht auf Kritik. "Das ist alles schön verpackt, aber für Studierende nicht tragbar", sagte Katrin Lögering vom Landes-ASten-Treffen NRW der Deutschen Presse-Agentur. Das neue Gesetz gehe an der Lebensrealität der Studenten vorbei, von denen viele arbeiten müssten, um ihr Studium zu finanzieren.

dpa