Zwei Dokumente mit dem Logo und Schriftzug der Leopoldina
picture alliance/Wolfgang Kumm/dpa

Corona-Pandemie
Leopoldina nennt Bedingungen für gelockerte Maßnahmen

Die in der Corona-Pandemie getroffenen Einschränkungen könnten bald gelockert werden, meint die Nationalakademie. Unter bestimmten Voraussetzungen.

03.04.2020

Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina hält eine Lockerung der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie nach den Osterferien für möglich. Denkbar sei etwa, dass Kontaktverbote weniger strikt umgesetzt werden, wenn dafür andere Regeln eingehalten werden. Eine schrittweise Lockerung der Einschränkungen solle etwa mit "dem flächendeckenden Tragen von Mund-Nasen-Schutz" im öffentlichen Raum einhergehen, heißt es in einer Stellungnahme der Leopoldina, die am Freitag veröffentlicht wurde. Das solle ergänzend zu den bereits geltenden Abstands- und Hygieneempfehlungen umgesetzt werden, Voraussetzung sei die flächendeckende Verfügbarkeit von schützenden Masken.

Zudem sprachen sich die Experten dafür aus, digitale Werkzeuge wie Apps zu nutzen, in denen Personen "freiwillig und unter Einhaltung von Datenschutz sowie Persönlichkeitsrechten" Daten über mögliche Infektionswege zur Verfügung stellen. Darüber hinaus sollten die Testkapazitäten für Nachweise des Coronavirus weiter erhöht werden, "zum Beispiel durch neue validierte Schnelltests". Während einer Übergangszeit sollten dafür auch Einrichtungen der Tiermedizin genutzt werden. Darüber hinaus solle die Bevölkerung dringend stichprobenartig auf akute Infektionen und bestehende Immunität getestet werden.

Diese "gesundheitsrelevanten Maßnahmen" könnten zu einer schrittweisen Normalisierung des öffentlichen Lebens beitragen, heißt es in der Mitteilung. In den Entscheidungen über gelockerte Maßnahmen sollten auch gesellschaftliche und ökonomische Langzeitfolgen berücksichtigt werden. Weitere Stellungnahmen der Nationalakademie mit Empfehlungen für ein nachhaltiges "Wiederhochfahren" des öffentlichen Lebens und der Wirtschaft sollen folgen.

Vergangene Woche hat die Leopoldina bekannt gegeben, dass sie eine Arbeitsgruppe gebildet hat, um eine Lockerung der Einschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus zu bewerten. Das aktuelle Papier ergänzt die erste Stellungnahme der Leopoldina, in der die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vor zwei Wochen Interventionsmöglichkeiten in der Corona-Pandemie beschrieben haben. Diese gesundheitspolitischen Empfehlungen seien nach wie vor gültig, teilte die Leopoldina mit.

ckr/dpa