Zwei Dokumente mit dem Logo und Schriftzug der Leopoldina
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Gleichstellung
Leopoldina will Fördermittel an Frauenquote koppeln

Kein Geld ohne ausreichend Frauen im Team. Das fordert die Nationalakademie Leopoldina, um den Frauenanteil in Spitzenpositionen zu erhöhen.

15.09.2022

Wissenschaftliche Konferenzen und daraus hervorgehende Publikationen mit einer "nur marginalen Präsenz von Wissenschaftlerinnen" sollen nicht finanziell unterstützt werden – weder durch Hochschulen noch durch externe Förderer. Diese und weitere Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung in der Wissenschaft schlägt eine Arbeitsgruppe der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina in einer am Donnerstag veröffentlichten Stellungnahme vor.

Um der anhaltenden Unterrepräsentanz von Frauen in wissenschaftlichen Spitzenpositionen konsequent entgegenzuwirken, fordert die Leopoldina zudem flache Hierarchien sowie transparente und geschlechtergerechte Gehaltsstrukturen. Außerdem sollen planungssichere Perspektiven und familienfreundliche Arbeitsbedingungen mehr Frauen ermutigen, ihre Karriere nach der Promotion in der Wissenschaft fortzuführen. Generell sollen Leistungen von Frauen sichtbarer gemacht werden, heißt es in der Stellungnahme.

Zwar würden fast so viele Frauen wie Männer promoviert, auf den anschließenden wissenschaftlichen Karrierestufen seien Frauen jedoch deutlich unterrepräsentiert, wodurch die Wissenschaft an Diversität und Kreativität verliere. Als Gleichstellungshürden benennt das Papier unter anderem die Dominanz von Männern in institutionellen Entscheidungsgremien, eine oft implizite Voreingenommenheit gegenüber Wissenschaftlerinnen und einen Mangel an Rollenvorbildern sowie die traditionelle Arbeitsteilung in Partnerschaften.

ckr