Teilnehmer der 69. Nobelpreisträgertagung in Lindau
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Bodensee
Lindauer Tagung der Nobelpreisträger abgesagt

Das Coronavirus trifft auch die Lindauer Tagung der Nobelpreisträger. Die Präsidentin des Kuratoriums sprach von einem "historischen Einschnitt".

24.03.2020

Erstmals seit 1951 wird es am Bodensee in diesem Jahr keine Nobelpreisträgertagung geben. Das Kuratorium verschob die Veranstaltung auf den 27. Juni bis 2. Juli 2021. Für diesen Sommer seien stattdessen, "Online-Aktivitäten" zu beiden Treffen geplant, heißt es in einer Mitteilung. Grund ist die weltweite Ausbreitung des Coronavirus. Auch die 7. Tagung der Wirtschaftswissenschaften fällt aus. Ein neuer Termin wird noch gesucht.

"Bis zuletzt hatten wir die Hoffnung, an unserer Planung festhalten zu können, aber die Folgen der Ausbreitung des Coronavirus betreffen gerade die Teilnehmer unserer Tagungen besonders, die Nobelpreisträger und Nachwuchswissenschaftler aus der ganzen Welt", erklärte Bettina Gräfin Bernadotte, die Präsidentin des Kuratoriums. Besonders schwer sei ihnen die Entscheidung mit Blick auf junge Forscherinnen und Forscher gefallen. Bernadotte sicherte ihnen jedoch zu, dass ihre Einladungen auch für 2021 Bestand hätten.

Ursprünglich hätten sich bei der für Ende Juni geplanten 70. Lindauer Tagung zahlreiche Nobelpreisträger und Hunderte Nachwuchswissenschaftler aus über 100 Ländern zum Austausch treffen sollen. Für August war eine Fachkonferenz von Wirtschaftswissenschaftlern geplant.

Kuratoriums-Präsidentin Bernadotte sprach mit Blick auf die Absage der "Lindauer Tradition" von einem "historischen Einschnitt" in der Geschichte der Tagungen. Für den Sommer seien nun verschiedene "Online-Aktivitäten" geplant, bei denen Teilnehmende aus aller Welt digital miteinander diskutieren sollen. Man sehe dies jetzt als Chance, für künftige Tagungen Neues auszuprobieren.

kas