Medizinstudent trägt Bücher
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Medizinstudium
Lösung für Vergabe-Panne bis Mitte September angepeilt

Die Bundesländer arbeiten an einer gemeinsamen Lösung für die zurückgenommenen Medizinstudienplatzzusagen. Betroffene sollen untergebracht werden.

09.09.2022

Nach der der fehlerhaften Vergabe von 282 Medizinstudienplätzen an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main streben die Bundesländer nach Angaben der Kultusministerkonferenz (KMK) eine Lösung bis Mitte des Monats an. "Es ist gut, dass die Länder sich jetzt auf ein Vorgehen geeinigt haben, auch um die Goethe-Universität nicht allein mit den Problemen zu lassen und für die Bewerberinnen und Bewerber Klarheit zu schaffen", teilte KMK-Präsidentin Karin Prien (CDU) am Donnerstagabend auf Nachfrage mit. Zuvor hatte es Beratungen von Ländervertretern zum Thema gegeben.

Klarheit soll es nach Priens Angaben bis Mitte September geben. Die Länder befänden sich dazu in engen Abstimmungen mit den Hochschulen. Die Einrichtungen sollen demnach freiwerdende Studienplätze bis zum Freitag nächster Woche an die Stiftung für Hochschulzulassung melden, die für die zentrale Studienplatzvergabe bei Medizinstudienplätzen zuständig ist, damit die Betroffenen doch noch untergebracht werden können.

Es soll ein Verfahren geben, das die Verteilung der Bewerber möglichst so abbildet, als wäre der Fehler nicht geschehen, erklärte Hessens Wissenschaftsministerin Angela Dorn (Grüne) am Freitag in Wiesbaden. Das betreffe vor allem alle Personen, die neben dem Angebot aus Frankfurt eines einer anderen Universität hatten. Zudem gehe es um die Bewerberinnen und Bewerber, die aufgrund ihrer Rangposition Chancen auf eine Zulassung im Nachrückverfahren hatten. Für den Fall, dass die bundesweit ermittelten Plätze nicht ausreichen, strebten die Länder eine weitergehende solidarische Unterstützung für zusätzliche Kapazitäten an anderen Hochschulen in geringem Umfang pro Bundesland an, berichtete die Wissenschaftsministerin.

Durch einen Übermittlungsfehler hatte die Frankfurter Universität der Stiftung für Hochschulzulassung zu viele freie Plätze gemeldet. Dadurch bekamen 251 Bewerber für Medizin und 31 Bewerber für Zahnmedizin zunächst eine Zusage für Frankfurt, die aber einen Tag später wieder zurückgenommen wurde. Für die Zahnmediziner gibt es inzwischen eine Lösung, sie dürfen nun doch in der Stadt studieren. Den meisten der 251 angehenden Humanmediziner wird wahrscheinlich nur der Gang an eine andere Universität bleiben.

aktualisiert am 12.09.2022 um 12.05 Uhr, zuerst veröffentlicht am 09.09.2022

dpa