Das Foto zeigt eine Professorin mit einem Skelett in einem Medizinhörsaal an der Uni Halle.
dpa

Studienplatzvergabe in Medizin
Mediziner fordern KMK zu raschem Handeln auf

Nach dem NC-Urteil des Bundesverfassungsgerichts müssen die Länder bis Ende 2019 ein neues Zulassungsverfahren umsetzen. Die Zeit wird knapp.

16.10.2018

Der Medizinische Fakultätentag (MFT) hat die Kultusminister der Länder gemahnt, noch in diesem Jahr einen Staatsvertrag für das Zulassungsverfahren in Medizin auszuhandeln. In seinem NC-Urteil hatte das Bundesverfassungsgericht den Ländern eine enge Frist bis Ende 2019 vorgegeben, um ein verfassungskonformes Verfahren umzusetzen. Dafür müssen sie bis Ende 2018 einen neuen Staatsvertrag vereinbaren.

"Von einer Lösung scheinen die Kultusminister jedoch weit entfernt", heißt es in einer Erklärung des MFT. Auch für die zukünftigen Bewerberinnen und Bewerber müsse endlich Klarheit über die zukünftigen Verfahren und Kriterien herrschen, betont der MFT.

Die Kultusministerkonferenz (KMK) hatte auf ihrer Sitzung am 12. Oktober die Vereinbarung von Eckpunkten für einen neuen Staatsvertrag für das Zulassungsverfahren auf der Tagesordnung. Mit Sorge sehe der Medizinische Fakultätentag (MFT) nach eigenen Angaben jedoch, dass bislang keine Ergebnisse dieser Sitzung bekanntgegeben wurden. Medienberichten zufolge lässt eine Entscheidung weiter auf sich warten, da sich die Länder nicht einig sind, in welchem Umfang die Abiturnote künftig berücksichtigt werden soll.

Dabei dürfe der Streit um den Umfang einer Abiturbestenquote nach Ansicht des MFT nicht zu Lasten der Auswahlverfahren der Hochschulen gehen. "Die einzelnen Quoten müssen in einem vernünftigen Verhältnis zueinanderstehen", mahnt Frank Wissing, MFT-Generalsekretär. "Eine Überbetonung der reinen Abiturnote verringert die Möglichkeiten für die Fakultäten, individualisierte Auswahlverfahren unter Hinzunahme weiterer Kriterien zu gestalten."

Der MFT und die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V. (bvmd) hatten bereits im vergangenen Jahr einen gemeinsamen Vorschlag zur Neugestaltung des Auswahlverfahrens vorgelegt.

gri