Das Foto zeigt eine Dozentin in einem Seminarraum von den Zuhöhrern aus gesehen.
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Gemeinsame Wissenschaftskonferenz
Mehr Frauen arbeiten in der Wissenschaft

Der Anteil von Wissenschaftlerinnen an den Hochschulen und Forschungseinrichtungen steigt. Dennoch muss mehr geschehen, meint eine aktuelle Studie.

12.12.2019

Der Anteil von Wissenschaftlerinnen sowohl bei den Hochschulen als auch in den außeruniversitären Forschungseinrichtungen ist weiter kontinuierlich angestiegen. Allerdings erfolgen die Fortschritte in allen Bereichen nur langsam. Das geht aus einer aktuellen Erhebung zur Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung hervor, die die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern (GWK) veröffentlicht hat.

So hat sich seit 1992 der Anteil von Frauen an der Gesamtzahl der Erstimmatrikulationen von 43,3 Prozent auf 50,8 Prozent, der Studienabschlüsse von 39,6 Prozent auf 51,2 Prozent, der Promotionen von 28,9 Prozent auf 44,8 Prozent und der Habilitationen von 12,9 Prozent auf 29,3 Prozent erhöht. Die aktuellen Zahlen belegen nach Ansicht der Studienautoren, dass der Anteil von Frauen noch immer mit jeder Qualifikations- und Karrierestufe nach Studienabschluss sinkt. Durch diese "leaky pipeline" gehe erhebliches Qualifikationspotential für das Wissenschaftssystem verloren.

So sei der Anteil der Professorinnen an Hochschulen zwar im Zeitraum zwischen 1992 und 2017 kontinuierlich von 6,5 Prozent auf 24,1 Prozent angestiegen. Eine differenzierte Betrachtung nach Besoldungsgruppen ergebe allerdings nach wie vor: je höher die Besoldungsgruppe, desto niedriger der Anteil der Frauen. Der Anteil der W1-Professorinnen an den Hochschulen insgesamt liegt bei 44,5 Prozent, der C3/W2-Professorinnen bei 24,8 Prozent und der C4/W3-Professorinnen nur noch bei 19,9 Prozent.

Der GWK-Bericht analysiert nicht nur die Frauenanteile in den Hochschulen, sondern auch in den außerhochschulischen Forschungseinrichtungen. Der Frauenanteil an Führungspositionen bei der Fraunhofer-Gesellschaft, der Helmholtz-Gemeinschaft, der Max-Planck-Gesellschaft und der Leibniz-Gemeinschaft ist im Vergleichszeitraum von 1993 bis 2018 von 2,2 Prozent auf 18,6 Prozent gewachsen. Damit stieg er mit ähnlichen Wachstumsraten wie an den Hochschulen, allerdings auf niedrigerem Niveau.

gri