Münzgeld und Flagge von China
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China
Mehr Geld für Fachzeitschriften aus China

China fördert nationale Journals, um die Dominanz westlicher Verlage zu begrenzen. 30 englischsprachige Zeitschriften erhalten nun weitere Mittel.

27.09.2021

Der chinesische "Journal Excellence Action Plan" fördert seit 2019 wissenschaftliche Zeitschriften aus China, um ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit in zentralen Disziplinen wie Mathematik und Physik zu verbessern. Die Förderinitiative hat zum Ziel, ausgewählte, hauptsächlich englischsprachige wissenschaftliche Zeitschriften binnen fünf Jahren an die internationale Spitze zu führen. Jährlich wählt die chinesische Regierung 30 weitere Journals aus und fördert sie mit zusätzlichen 500.000 Yuan (66.000 Euro). In diesem Rahmen wurden nun die neugeförderten Journals benannt, wie "Times Higher Education" (THE) berichtete.

Nach Ansicht der chinesischen Organisation für Wissenschaft und Technologie spiegeln wissenschaftliche Zeitschriften die nationale technologische Wettbewerbsfähigkeit eines Landes und seine kulturelle "soft power". Trotz des Wachstums seiner Forschung, fehlten dem Land akademische Zeitschriften mit globalem Einfluss. Bereits 2018 hatten chinesische Medienberichte die Dominanz westlicher Zeitschriften und Wissenschaftsverlage kritisiert, die das chinesische Publikationspotential abwerben würden. Durch die staatliche Initiative sollen mehr Forschungsdurchbrüche zunächst in chinesischen Zeitschriften publiziert werden, wie die Fachzeitschrift "Nature" 2019 anlässlich des Starts des Förderprogramms berichtet hatte.

Mehr als 5.000 Zeitschriften in den Bereichen Naturwissenschaften, Technologie und Medizin werden in China veröffentlicht. Im internationalen Vergleich belegt das Land damit den dritten Platz nach den Vereinigten Staaten und Großbritannien, die noch mehr Zeitschriften veröffentlichen. Journals, die auf Englisch publiziert werden, nehmen allerdings nur 6,5 Prozent der Gesamtzahl der chinesischen Zeitschriften ein und ihre Qualität werde laut dem Bericht von "Times Higher Education" bisher mitunter als niedrig betrachtet.

cpy