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USA
Merkel plädiert in Harvard für Multilateralismus

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Ehrendoktorwürde der Universität Harvard erhalten und eine eindrückliche Dankesrede gehalten.

31.05.2019


Bundeskanzlerin Merkel die Ehrendoktorwürde der Universität Harvard erhalten. Bei den 368. Graduierungsfeiern am 30. Mai hielt sie die Abschlussrede („Commencement Speech“) vor den Harvard-Absolventinnen und Absolventen.

Merkel schilderte Erfahrungen aus ihrem Leben, sprach über die Zeit der DDR und das Jahr der Wende1989. Dabei plädierte sie für internationale Kooperationen in der globalen Welt. Mehr denn je müsse man "global statt national" handeln und "weltoffen statt isolationistisch". Auch appellierte sie an das Ethos der jungen Wissenschaftler: Es bedürfe der Wahrhaftigkeit. Wahrheiten dürften nicht Lügen genannt werden und Lügen nicht Wahrheiten, sagte sie Zeitungsberichten zufolge - eine pointierte Kritik an dem us-amerikanischen Präsidenten Donald Trump ohne dessen Namen zu nennen. "Handeln Sie gemeinsam – im Sinne einer multilateralen globalen Welt." Ebenso betonte sie die Bedeutung der Freiheit: "Vergessen Sie nicht: Freiheit ist niemals selbstverständlich."

In der Vergangenheit wurden wiederholt Bundeskanzler zur Teilnahme an der Abschlussfeier nach Harvard eingeladen. Bereits die Bundeskanzler Konrad Adenauer (1955), Helmut Schmidt (1979) und Helmut Kohl (1990) waren als Hauptredner zum Harvard Commencement eingeladen. Bundespräsident Richard von Weizsäcker war 1987 dort zu Gast.

Die Reise von Kanzlerin Merkel nach Boston galt laut Bundeskanzleramt allein dem Besuch der Universität Harvard und der Teilnahme an der 368. Commencement-Feier. Bei ihrem Besuch traf Merkel auch den Gouverneur von Massachussetts, Charlie Baker. Außerdem führte sie ein Gespräch mit Vertretern des Center of European Studies der Universität Harvard und deutschen Studentinnen und Studenten.

gri