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Alexander von Humboldt-Stiftung
Merkel setzt sich für globale Vernetzung der Wissenschaft ein

In Europa und weltweit gewinnt Nationalismus, der sich internationaler Zusammenarbeit verweigert, an Boden. Das ist nicht im Sinne der Wissenschaft.

27.06.2019

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat dazu aufgerufen, die grenzüberschreitende Vernetzung der Wissenschaft zu fördern. Das sei eine wichtige Grundlage zur Lösung globaler Herausforderungen wie Klimawandel oder Digitalisierung, sagte Merkel am Mittwoch auf einer Veranstaltung der Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH) an der Freien Universität Berlin. "Doch wir müssen feststellen, dass dieser multilaterale Ansatz seit geraumer Zeit immer wieder in Frage gestellt wird." Das müsse allen, die sich der Vielfalt globaler Wechselwirkungen bewusst seien, große Sorgen machen, so Merkel.

In einer globalisierten Welt stehe Deutschland zunehmend im "Wettbewerb um kluge Köpfe", betonte die Kanzlerin. "Wir brauchen jedes Talent." Deutschland habe 2017 erstmals drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Forschung und Entwicklung investiert. "Jetzt visieren wir als Ziel 3,5 Prozent an, denn wir wissen: Israel, Südkorea und andere liegen heute schon über dem Drei-Prozent-Ziel", sagte sie.

Merkel lobte die Alexander von Humboldt-Stiftung dafür, ein großes internationales Netzwerk in der Wissenschaft geschaffen zu haben, das führende Forscher nach Deutschland bringe. Zur Jahrestagung der Stiftung treffen sich zurzeit rund 800 Wissenschaftler aus aller Welt in Berlin.

Die Humboldt-Stiftung fördert Wissenschaftskooperationen zwischen exzellenten ausländischen und deutschen Forschern. Mit ihren Stipendien werden ausländischen Wissenschaftlern Aufenthalte in Deutschland ermöglicht, deutsche Forscher wiederum können ein Projekt bei einem von 29.000 Alumni der Stiftung im Ausland umsetzen.

dpa/gri