Polizisten bewachen die Universität von Yangon in Myanmar
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Myanmar
Militär übernimmt Hochschulgelände

Die gewaltsamen Proteste in Myanmar spitzen sich zu. Das Militär geht härter gegen Demonstranten vor. Darunter befinden sich viele Studierende.

23.03.2021

Das Militärregime in Myanmar hat in den vergangenen Wochen die Kontrolle über zahlreiche Universitäten im Land übernommen. Hochschulmitarbeiter mussten die Gelände verlassen. Hunderte Studierende und Lehrende wurden gewaltsam festgenommen, berichtete "University World News" am Donnerstag. Teilweise seien Studierende gefoltert worden.

Mehr als 60 Schulen und Universitätsgelände seien bis zum 19. März vom Militär besetzt worden, erklärten am Freitag gemeinsam die Organisationen Save the Children, die UNESCO und UNICEF. Sie forderten, die Blockade von Bildungseinrichtungen und anderen öffentlichen Einrichtungen zu beenden. Studierende sowie Bürgerinnen und Bürger haben laut Bericht gegen die Besetzung demonstriert. An der Mawlamyine University seien beispielsweise rund 200 Soldaten und Polizisten stationiert.

In den seit dem Militärputsch Anfang Februar andauernden Demonstrationen für eine Rückkehr zur Demokratie sei es inzwischen zu über 200 Todesfällen gekommen. Insgesamt seien rund 2.200 Personen festgenommen, angeklagt oder verurteilt worden. Die Hälfte der Inhaftierten seien Studierende und Jugendliche.

Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) erklärte vergangene Woche ihre Unterstützung für die Studierenden und Lehrkräfte der Hochschulen in Myanmar. Angesichts der eskalierenden Gewalt und deren Auswirkungen auf die dortigen Hochschulangehörigen appellierte die HRK an alle Beteiligten, "auf Gewalt zu verzichten und zu demokratischen Verfahren und Prinzipien zurückzukehren". "Die deutschen Hochschulen haben ein großes Interesse daran, ihre myanmarischen Partner auch künftig zu unterstützen", erklärte HRK-Vizepräsident Professor Bernd Scholz-Reiter.

ckr