Forscherin am Mikroskop
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Wissenschaftsstandorte
Minister setzt auf mehr Spitzenforschung in Rheinland-Pfalz

Wissenschaftsminister Konrad Wolf will sein Land forschungsstärker aufstellen. Dazu sollen nicht nur Hochschulen beitragen.

22.11.2019

Wissenschaftsminister Konrad Wolf (SPD) will noch mehr hochrangige Forschung nach Rheinland-Pfalz holen – auch außerhalb der Universitäten. Das Deutsche Resilienz Zentrum werde Anfang 2020 zu einem Leibniz-Institut und das Institut für Verbundwerkstoffe (IVW) gerade vom Wissenschaftsrat begutachtet, sagte der SPD-Politiker im Redaktionsgespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Auch dabei gehe es um eine mögliche Aufnahme in die Leibniz-Gemeinschaft. "In den letzten drei Jahren haben wir drei große Institute geschaffen und drei positiv evaluiert."

Dazu gehören auch das in diesem Jahr neu eingerichtete Helmholtz-Institut "HI-TRON" in Mainz, das sich mit personalisierter Immuntherapie gegen Krebs befasst, sowie das Digital Bibliography & Library Project in Trier. Es ist zu Beginn des Jahres eine Außenstelle des Leibniz-Zentrums für Informatik "Schloss Dagstuhl" geworden. Dabei geht es um die Ausweitung der an der Uni Trier entwickelten und betriebenen Bibliographiedatenbank "dblp".

Das Deutsche Resilienz Zentrum ist neben dem Römisch-Germanischen Zentralmuseum, dem Institut für Europäische Geschichte (beide in Mainz) und dem Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation in Trier die vierte Leibniz-Einrichtung im Bundesland.

Auch den Universitätsstandort Rheinland-Pfalz will das Ministerium durch eine Umstrukturierung attraktiver gestalten. Bis Anfang 2023 soll die TU Kaiserslautern dafür mit der Universität Landau verbunden werden. Die Universität Koblenz soll eigenständig werden. Aktuell ist sie mit der Universität Landau fusioniert. Politik und Wissenschaft zeigten sich in dieser Woche gewillt, das Vorhaben zügig vorantreiben zu wollen. Zuvor hatte es reichlich Kritik gegeben. Wissenschaftsvertreter fühlten sich nicht ausreichend in den Prozess eingebunden und vermissten eine klare Vision, inwieweit die Standorte von der Umstrukturierung profitieren sollen.

kas/dpa