Das Foto zeigt Bundesbildungsministerin Anja Karliczek
BMBF/Hans-Joachim-Rickel

Exzellenzcluster
Ministerin Karliczek lehnt Forderung der Länder ab

Die Bundesländer forderten mehr Geld vom Bund für die höhere Zahl von Exzellenzclustern. Nun hat die Ministerin reagiert.

29.10.2018

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek hat den Vorschlag der Ministerpräsidenten und –präsidentinnen der Länder, die Mittel für die Exzellenzcluster aufzustocken, abgelehnt.

Auf Nachfrage von Forschung & Lehre sagte das BMBF, die Entscheidung, 57 Exzellenzcluster zu fördern, sei "der in den vergangenen Jahren noch einmal gewachsenen Exzellenz der deutschen Wissenschaft angemessen". Sie trage "den unter großen Anstrengungen hart erarbeiteten Forschungsvorhaben Rechnung". Weiter heißt es: "Die zurückliegende Exzellenzinitiative brachte ihre Erfolge übrigens mit einer durchschnittlichen Kürzungsquote von 26 Prozent bei den Geldern für die Exzellenzcluster hervor. Ich bin sicher, dass wir auch bei den neuen Exzellenzclustern mit den jetzigen Mittelkürzungen herausragende Leistungen sehen werden," zitiert das BMBF die Ministerin.

Die Länder hatten den Bund dazu aufgefordert, die Gesamtsumme für die in der Exzellenzstrategie geförderten Exzellenzcluster zu erhöhen. Die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten würden eine Erhöhung der Mittel erwarten, "damit alle Universitäten ihre Forschungsprojekte so durchführen können, wie sie im Begutachtungsprozess dargestellt und beurteilt wurden", heißt es laut Berliner Tagesspiegel in einem einstimmigen Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz vom Freitag.

Hintergrund war laut Bericht ein Eklat bei der Vergabe der Cluster Ende September: Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hatte demnach erreicht, dass alle Cluster um ein finanzielles Volumen von 26 Prozent gekürzt werden. Sie konnte so zehn Cluster zusätzlich durchsetzen, die zuvor auf der Kippe standen, wovon unionsregierte Länder profitierten. Insgesamt wurden 57 Cluster ausgewählt.

Sollte sich der Bund bewegen, wollten die Länder laut Tagesspiegel ebenfalls mehr Geld in die Hand nehmen, um den vereinbarten Finanzierungsschlüssel einzuhalten (75 Prozent Bund, 25 Prozent Sitzland eines Clusters).

aktualisiert am 29. 10. 2018, 11.26 Uhr

gri