Selbstbewusste Frau diskutiert mit einem Mann während einer Gruppenbesprechung
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Rheinland-Pfalz
Professorinnen kritisieren neues Hochschulgesetz

Das neue Hochschulgesetz in Rheinland-Pfalz sieht vor, Gremien zur Hälfte mit Frauen zu besetzen. Professorinnen warnen nun vor Mehrarbeit für Frauen.

05.09.2019

71 Professorinnen der Johannes Gutenberg-Universität Mainz haben in einem Brief an Wissenschaftsminister Konrad Wolf das neue Hochschulgesetz in Rheinland-Pfalz kritisiert. Die Professorinnen befürchten, dass mit den geplanten Gesetzesänderungen Frauen benachteiligt würden. Das Wissenschaftsministerium bestätigte am Donnerstag den Eingang des Schreibens. Zuvor hatte der SWR darüber berichtet.

Die Professorinnen beziehen sich auf den Plan, Gremien wie Hochschulräte zu gleichen Anteilen mit Frauen und Männern zu besetzen. Dies sei gerade für Bereiche, in denen Frauen unterrepräsentiert sind, eine "unzumutbar starke Beanspruchung". Hochschullehrerinnen müssten dann durchschnittlich in dreimal so vielen Gremien tätig sein wie ihre männlichen Kollegen. Ihnen bliebe weniger Zeit zum Forschen.

Außerdem kritisierten die Wissenschaftlerinnen, explizit eine Frau zur Gleichstellungsbeauftragten zu ernennen. Die Gleichstellung sei eine "Aufgabe aller Mitglieder der Hochschule". Wolf hatte das neue Gesetz Ende Juni vorgestellt. Das Kabinett hat den Gesetzentwurf im Grundsatz gebilligt, die Anhörung der Hochschulen und Verbände läuft aber derzeit noch.

dpa/ckr